Dickdarm bis Rektum

J Crohns Colitis. 2022;16(11):1714–24

Novel budesonide suppository and standard budesonide rectal foam induce high rates of clinical remission and mucosal healing in active ulcerative proctitis: A randomized, controlled, non-inferiority trial

Kruis W, Siegmund B, Lesniakowski K, Simanenkov V, Khimion L, Sobon M, Delmans G, Maksyashina SV, Sablin OA, Pokrotnieks J, Mostovoy Y, Datsenko O, Abdulkhakov S, Dorofeyev A, Levchenko O, Alexeeva O, Andreev P, Kolesnik IP, Mihaly E, Abrahamovych O, Baluta M, Kharchenko N, Viacheslav N, Uspenskiy Y, Vieth M, Mohrbacher R, Mueller R, Greinwald R

Sowohl neuartige Budesonid-Zäpfchen als auch standardgemäßer Budesonid-Rektalschaum induzieren hohe Raten klinischer Remissionen und Schleimhautheilung bei aktiver ulzerativer Proktitis: eine randomisierte, kontrollierte Studie zur Nichtunterlegenheit

Die Proktitis ist die am wenigsten ausgedehnte Form der Colitis ulcerosa. Für diese ist die topisch-rektale Therapie wenig untersucht und wird daher möglicherweise zu selten angewendet. Die vorliegende Studie untersuchte die Wirksamkeit, Sicherheit und Präferenz von Patient*innen einer neuartigen Formulierung von Budesonid-Zäpfchen (Dosis: 4 mg) im Vergleich zu einem kommerziell erhältlichen Budesonid-Rektalschaum (Dosis: 2 mg) in der Behandlung von leichter bis mittel schwerer ulzerativer Proktitis. Sie wurde als randomisierte, doppelblinde, aktiv kontrollierte Doppel-Dummy-Studie durchgeführt. Die Patient*innen erhielten nach Randomisierung im Verhältnis 1:1 entweder 4-mg-Budesonid-Zäpfchen oder 2-mg-Budesonid-Schaum einmal täglich für 8 Wochen. Als primäre Endpunkte wurden sowohl die Änderungen der klinischen Symptome vom Ausgangswert bis Woche 8 (Definition einer klinischen Remission als modifizierter Ulcerative Colitis-Disease Activity Index [UC-DAI]-Subscore für die Stuhlhäufigkeit von 0 oder 1 sowie ein Subscore für rektale Blutung von 0) als auch die Schleimhautheilung (definiert als ein modifizierter UC-DAI-Subscore für die Schleimhautmorphologie von 0 oder 1) untersucht. Unter Verwendung eines strengeren histologischen Kriteriums analysierten die Autor*innen zusätzlich die tiefe Schleimhautheilung, die als Subscore der Schleimhautmorphologie von 0 definiert wurde. Die Präferenz von Patient*innen, die ärztliche Gesamtbeurteilung und die Lebensqualität wurden ebenfalls bewertet und analysiert. Insgesamt wurden 286 bzw. 291 Patient*innen mit 4-mg-Budesonid-Zäpfchen bzw. 2-mg-Budesonid-Rektalschaum behandelt. Die Behandlung mit 4-mg-Budesonid-Zäpfchen zeigte sich bezüglich der primären Endpunkte der klinischen Remission und der Schleimhautheilung einer Therapie mit 2-mg-Budesonid-Rektalschaum nicht unterlegen. Auch die sekundären Endpunkte unterstützten durchweg die Nichtunterlegenheit der Therapie mit 4-mg-Budesonid-Zäpfchen. Es wurde ein Trend zugunsten der Suppositorien in der Untergruppe der Mesalazin-Non-Responder beobachtet. Die Mehrheit der Patient*innen gab an, die Suppositorien dem Rektalschaum vorzuziehen.

Zusammengefasst konnte diese Studie zeigen, dass eine Therapie mit 4-mg-Budesonid-Zäpfchen hinsichtlich der Wirksamkeit bei Patient*innen mit ulzerativer Proktitis einer Therapie mit 2-mg-Budesonid-Rektalschaum nicht unterlegen ist und dass beide Therapien sicher und gut verträglich waren.

Prof. em. Dr. W. Kruis, Freimersdorf,
E-Mail: wolfgang.kruis@googlemail.com

DOI: 10.1093/ecco-jcc/jjac081

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