Leber und Gallenwege

J Gastroenterol Hepatol. 2024;39(5):955–63

Statin use in cirrhosis and its association with incidence of portal vein thrombosis

Amjad W, Jiang Z, Lai M

Statineinnahme bei Leberzirrhose und ihre Assoziation mit der Inzidenz von Pfortaderthrombosen

Der Einsatz von Statinen hat eine Verringerung der Leberdekompensation und der portalen Hypertonie gezeigt. Der Zusammenhang mit der Inzidenz von Pfortaderthrombosen (portal vein thrombosis, PVT) ist nicht bekannt. Ziel dieser Studie war es, die Inzidenz von PVT bei Patient*innen mit und ohne Statineinnahme zu vergleichen. Patient*innen mit einer Vorgeschichte von hepatozellulärem Karzinom, Lebertransplantation, Budd-Chiari-Syndrom und intraabdominalen Malignomen wurden ausgeschlossen. Patient*innen mit Leberzirrhose wurden ab ihrer ersten Vorstellung bei einem Hepatologen / einer Hepatologin (Januar 2016 bis Januar 2021) 180 Tage lang beobachtet, um die PVT-Inzidenz zu bestimmen. Die Assoziation zwischen Statineinnahme und PVT wurde mithilfe von 1:1-Propensity-Score-Matching und Cox-proportionaler Hazard-Regression analysiert. 2785 Patient*innen mit Leberzirrhose wurden analysiert (Durchschnittsalter 61,0 ± 12,3 Jahre; 44,3% weiblich; 63,8% Weiße; mittlerer MELD-Na-Score 11,7 ± 6,1; Statineinnahme 23,1%). Insgesamt 89 Patient*innen entwickelten während der Nachbeobachtung eine PVT; dies war bei Patient*innen mit Statineinnahme seltener als bei Patient*innen ohne Statineinnahme (1,3% vs. 3,8%; p = 0,001; unangepasste Hazard-Ratio [HR] = 0,28; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,13–0,62; p = 0,001). Nach dem Abgleich mit demografischen Merkmalen, Komorbiditäten und hepatischen Dekompensationsereignissen hatten Patient*innen mit Statineinnahme während der 180-tägigen Nachbeobachtung ein geringeres Risiko für die Entwicklung einer PVT als Patient*innen ohne Statineinnahme (HR = 0,24; 95% CI: 0,10–0,55; p = 0,001). Die Subgruppenanalyse zeigte, dass die Einnahme von Statinen mit einer geringeren PVT-Inzidenz bei Patient*innen ohne metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis (MASH) (HR = 0,20; 95% CI: 0,07–0,54; p = 0,002) und bei Patient*innen mit dekompensierter Zirrhose (HR = 0,12; 95% CI: 0,03–0,53; p = 0,005) assoziiert war.

Die Inzidenz einer Pfortaderthrombose war bei Patient*innen mit dekompensierter Zirrhose und Statineinnahme geringer als bei Patient*innen ohne Statineinnahme. Dieser Befund muss jedoch in kontrollierten randomisierten Studien weiter überprüft werden.

W. Amjad, Department of Liver Disease, Beth Israel Deaconess Medical Center, Boston, MA, USA, E-Mail: waseemonline001@gmail.com oder wamjad@bidmc.harvard.edu

DOI: 10.1111/jgh.16495

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