Leber und Gallenwege

J Hepatol. 2022;76(4):841–9

Systematic review of response criteria and end points in autoimmune hepatitis by the International Autoimmune Hepatitis Group

Pape S, Snijders RJALM, Gevers TJG, Chazouilleres O, Dalekos GN, Hirschfield GM, Lenzi M, Trauner M, Manns MP, Vierling JM, Montano-Loza AJ, Lohse AW, Schramm C, Drenth JPH, Heneghan MA; International Autoimmune Hepatitis Group (IAIHG) collaborators

Systematisches Review der Ansprechkriterien und Endpunkte bei Autoimmunhepatitis durch die Internationale Autoimmunhepatitis-Gruppe

Die Autoimmunhepatitis (AIH) wurde durch die Entwicklung diagnostischer Kriterien gut charakterisiert und kodifiziert. Diese Kriterien wurden angepasst und vereinfacht und sind in der klinischen Praxis weit verbreitet. Es besteht jedoch die Notwendigkeit, die Kriterien sowohl für das Ansprechen auf die Behandlung als auch für die Behandlung selbst zu aktualisieren und genau zu definieren. Ein systematisches Review wurde durchgeführt und ein modifizierter Delphi-Konsensus-Prozess verwendet, um die Ansprechkriterien bei AIH zu identifizieren und neu zu definieren. Der von der International Autoimmune Hepatitis Group (IAIHG) initiierte Konsensusprozess schlägt vor, dass der Begriff „vollständiges biochemisches Ansprechen“, definiert als „Normali-sierung von Serumtransaminasen und Immunglobulin G (IgG) unter der Obergrenze des Normalwerts“, angepasst wird und den Zeitpunkt 6 Monate nach Therapiebeginn miteinschließt. Ein unzureichendes Ansprechen nach 6 Monaten war ein Versagen, die obige Definition zu erfüllen. Nichtansprechen wurde definiert als „< 50% Abfall der Serumtransaminasen innerhalb von 4 Wochen nach Therapiebeginn“. Remission ist definiert als Leberhistologie mit einem Hepatitis-Aktivitätsindex < 4/18. Es wurde vereinbart, dass Therapieunverträglichkeit für „jedes unerwünschte Ereignis steht, das möglicherweise im Zusammenhang mit der Be-handlung steht und zu einem potenziellen Absetzen des Arzneimittels führt“.

Diese Definitionen bieten einen einfachen und reproduzierbaren Rahmen zur Definition von Therapieansprechen und Nicht-ansprechen, unabhängig von der therapeutischen Intervention. Ein Konsens über Endpunkte ist dringend erforderlich, um einen globalen Standard für die Berichterstattung von Studienergebnissen zu setzen und Vergleiche zwischen Studien zu ermöglichen. Zukünftige prospektive Datenbankstudien sind erforderlich, um diese Endpunkte zu validieren.

Prof. Dr. M.A. Heneghan, Institute of Liver Studies, King’s College Hospital, Denmark Hill, London, Großbritannien,
E-Mail: michael.heneghan@nhs.net

DOI: 10.1016/j.jhep.2021.12.041

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