Dickdarm bis Rektum

J Crohns Colitis. 2022;16(1):57–67

Transmural response and transmural healing defined by intestinal ultrasound: New potential therapeutic targets?

Helwig U, Fischer I, Hammer L, Kolterer S, Rath S, Maaser C, Kucharzik T; TRUST study group

Transmurales Therapieansprechen und transmurale Heilung definiert durch den Darmultraschall: ein neues potenzielles therapeutisches Ziel?

Darmultraschall ist eine nützliche Modalität zur Überwachung von Patient*innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Über die Verwendung des Darmultraschalls und die entsprechenden Definitionen für ein transmurales Therapieansprechen (TR) und eine transmurale Heilung (TH) ist wenig bekannt. Das Ziel der Studie war es, den Darmultraschall bei der Überwachung der TH als potenzielles Ziel in der routinemäßigen medizinischen Praxis zu etablieren. Basierend auf den prospektiven, nicht-interventionellen, multizentrischen Studien TRUST (TRansabdominal Ultrasonography of the bowel in Subjects with Crohn’s disease To monitor disease activity) und TRUST&UC (TRansabdominal Ultrasonography of the bowel in Subjects with IBD To monitor disease activity with ulcerative colitis) führten die Autor*innen eine Post-hoc-Analyse von 351 CED-Patient*innen mit verdickter Darmwand durch. Sie analysierten die Raten an Patient*innen, die ein TR und eine TH erreichten, indem sie 3 Definitionen einer TH verglichen. Bei 137 Patient*innen mit Morbus Crohn wurde der Vorhersagewert des TR und der TH für das klinische und sonografische Ergebnis in Woche 52 untersucht. Innerhalb von 12 Wochen nach einer Behandlungsintensivierung zeigten 65,6% (n = 118) der M. Crohn-Patient*innen und 76,6% (n = 131) der Colitis-ulcerosa-Patient*innen ein TR. Je nach Definition hatten 23,9–37,2% (n = 58/67/43) der M. Crohn-Patient*innen und 45,0–61,4% (n = 90/105/77) der Colitis-ulcerosa-Patient*innen eine TH zu Woche 12. M. Crohn-Patient*innen mit einer TH erreichten eher eine klinische Remission zu Woche 12 (Odds-Ratio [OR] = 3,33, 95% Konfidenzintervall [CI]: 1,09–10,2; p = 0,044) und ein günstiges sonografisches Ergebnis (OR = 5,59, 95% CI: 1,97–15,8; p = 0,001) zu Woche 52 als Patient*innen ohne eine TH.

Bei einem relevanten Anteil der Patient*innen deuten das Ansprechen auf einen Darmultraschall und die transmurale Heilung darauf hin, dass der Darmultraschall eine nützliche Methode zur Beurteilung der transmuralen Entzündungsaktivität in der täglichen klinischen Praxis ist. Das transmurale Therapieansprechen und die transmurale Heilung sind prädiktiv für das sonografische Ergebnis zu Woche 52.

PD Dr. U. Helwig, Internistische Praxengemeinschaft Oldenburg, Oldenburg,
E-Mail: helwig@internisten-ol.de

DOI: 10.1093/ecco-jcc/jjab106

Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren:

Oraler Transfer von lyophilisierter fäkaler Mikrobiota bei Colitis ulcerosa: eine randomisierte doppelblinde und placebokontrollierte Studie (LOTUS)

Lancet Gastroenterol Hepatol. 2022;7(2):141–51

Orale Mikrobiomtherapie mit SER-109 zur Rezidivprophylaxe von Clostridioides-difficile-Infektionen

N Engl J Med. 2022;386(3):220–9

Weitere Artikel zum Thema