Dickdarm bis Rektum

Gastrointest Endosc. 2023;97(4):780−9.e4

Adverse events of endoscopic full-thickness resection: Results from the German and Dutch nationwide colorectal FTRD registry

Zwager LW, Mueller J, Stritzke B, Montazeri NSM, Caca K, Dekker E, Fockens P, Schmidt A, Bastiaansen BAJ; Dutch eFTR Working Group and German collaborating centers

Unerwünschte Ereignisse der endoskopischen Vollwandresektion: Ergebnisse des deutschen und niederländischen landesweiten kolorektalen FTRD-Registers

Die endoskopische Vollwandresektion (endoscopic full-thickness resection, eFTR) ist eine minimalinvasive Alternative zur Operation bei komplexen kolorektalen Läsionen. Frühere Studien haben zudem ein günstiges Sicherheitsprofil gezeigt. Es fehlen jedoch große Studien, die eine verallgemeinerbare Einschätzung unerwünschter Ereignisse (UE) ermöglichen. Das Ziel dieser Studie war es, weitere Erkenntnisse über Nebenwirkungen nach eFTR anhand von großen Registerstudien zu gewinnen. Hierfür wurden Daten aller registrierten eFTR-Verfahren in den deutschen und niederländischen Registern für eFTR zwischen Juli 2015 und März 2021 gesammelt. Zu den Komplikationen gehörten unmittelbare und späte UE. Von 1892 Eingriffen betrug die Gesamt-UE-Rate 11,3% (213/1892). Es trat keine UE-bedingte Mortalität auf. Perforationen traten bei 2,5% (47/1892) aller UE auf, hiervon 57,4% (27/47) bei den unmittelbaren UE und 42,6% (20/47) bei den verzögerten UE. In 29,8% der Fälle gelang ein erfolgreicher endoskopischer Verschluss (13 unmittelbar und 1 verzögert), und in 4,3% (2 verzögert) war eine Antibiotikabehandlung ausreichend. Die Appendizitisrate bei Blinddarmläsionen betrug 9,9% (13/131) und 46,2% (6/13) konnten konservativ behandelt werden. Die Rate schwerer unerwünschter Nebenwirkungen, die einen chirurgischen Eingriff erforderten, betrug 2,2% (42/1892), einschließlich verzögerter Perforationen bei 0,9% (17/1892) und sofortiger Perforationen bei 0,7% (13/1892). Verzögerte Perforationen traten zwischen dem 1. und 10. Tag (Median 2) nach der eFTR auf und 58,8% (10/17) befanden sich auf der linken Seite. Weitere schwere Nebenwirkungen waren Blinddarmentzündung (0,4%, 7/1892), Lumenstenose (0,1%, 2/1892), verzögerte Blutung (0,1%, 1/1892), Schmerzen nach eFTR nahe der Linea dentata (0,1%, 1/1892) und Einklemmen des Greifers im Clip (0,1%, 1/1892).

Die kolorektale endoskopische Vollwandresektion (eFTR) ist ein sicheres Verfahren mit geringem Risiko für schwere unerwünschte Ereignisse (UE) im klinischen Alltag und ohne durch UE bedingte Mortalität. Diese Ergebnisse untermauern die Position der eFTR als etablierte minimalinvasive Technik für komplexe kolorektale Läsionen.

Dr. B.A.J. Bastiaansen, Department of Gastroenterology and Hepatology, Amsterdam UMC, University of Amsterdam, Location AMC, Amsterdam, Niederlande

DOI: 10.1016/j.gie.2022.11.005

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