Ösophagus bis Dünndarm
Gut. 2023;72(11):2019–30
Comparison of drugs for active eosinophilic esophagitis: Systematic review and network meta-analysis
Vergleich von Arzneimitteln bei aktiver eosinophiler Ösophagitis: systematisches Review und Netzwerk-Metaanalyse
Derzeit gibt es keine Empfehlung für die Therapie der Wahl bei aktiver eosinophiler Ösophagitis (EoE), da die relative Wirksamkeit der verfügbaren Medikamente unklar ist. In dieser Studie erfolgte eine aktuelle Netzwerk-Metaanalyse, um Protonenpumpeninhibitoren, Off-Label- und EoE-spezifische topische Steroide sowie Biologika bei EoE zu vergleichen. Hierzu wurden Medline, Embase, Embase Classic und das Cochrane Central Register of Controlled Trials von Beginn bis einschließlich Juni 2023 untersucht. Die Autor*innen schlossen randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) ein, in denen die Wirksamkeit aller Arzneimittel untereinander oder mit Placebo bei Erwachsenen und Jugendlichen mit aktiver EoE verglichen wurde. Die Ergebnisse wurden als gepoolte relative Risiken mit 95%-Konfidenzintervallen angegeben, um die Wirkung jedes getesteten Vergleichs zusammenzufassen, wobei die Medikamente nach dem p-Score gereiht wurden. 17 RCTs kamen für eine systematische Überprüfung infrage. Davon enthielten 15 Studien mit insgesamt 1813 EoE-Patient*innen extrahierbare Daten für die Netzwerk-Metaanalyse. Für eine histologische Remission definiert als ≤ 6 Eosinophile pro high-power field (eos/hpf) stand Lirentelimab 1 mg/kg monatlich an erster Stelle. Bei einer histologischen Remission definiert als ≤ 15 eos/hpf stand Budesonid 1 mg zweimal täglich per os als Schmelztablette (BOT) an erster Stelle. Bei Nichterreichen einer Symptomverbesserung waren BOT 1 mg zweimal täglich und Budesonid 2 mg als orale Suspension (BOS) signifikant wirksamer als Placebo. Bei Nichterreichen einer endoskopischen Verbesserung auf der Grundlage des EoE-Endoscopic Reference Score waren BOT 1 mg zweimal täglich und BOS 1 mg zweimal täglich oder 2 mg zweimal täglich signifikant wirksamer als Placebo.
Wenngleich diese Netzwerk-Metaanalyse die Wirksamkeit der meisten verfügbaren Arzneimittel im Vergleich zu Placebo bei der Behandlung der eosinophilen Ösophagitis unterstützt, erschwert eine erhebliche Heterogenität bei den Einschlusskriterien und Ergebnisgrößen der verfügbaren Studien die Erstellung einer sinnvollen therapeutischen Hierarchie.