Pankreas

Gut. 2023;72(1):66–72

Comparison of lumen-apposing metal stents versus double-pigtail plastic stents for infected necrotizing pancreatitis

Boxhoorn L, Verdonk RC, Besselink MG, Boermeester M, Bollen TL, Bouwense SAW, Cappendijk VC, Curvers WL, Dejong CH, van Dijk SM, van Dullemen HM, van Eijck CHJ, van Geenen EJM, Hadithi M, Hazen WL, Honkoop P, van Hooft JE, Jacobs MAJM, Kievits JEC, Kop MPM, Kouw E, Kuiken SD, Ledeboer M, Nieuwenhuijs VB, Perk LE, Poley JW, Quispel R, de Ridder RJJ, van Santvoort HC, Sperna Weiland CJ, Stommel MWJ, Timmerhuis HC, Witteman BJ, Umans DS, Venneman NG, Vleggaar FP, van Wanrooij RLJ, Bruno MJ, Fockens P, Voermans RP; Dutch Pancreatitis Study Group

Vergleich von Lumen-apposing Metallstents und Plastikendoprothesen zur Therapie infizierter Pankreasnekrosen

Es wird angenommen, dass Lumen-apposing Metallstents (LAMS) besser zur transluminalen Drainage von infizierten Pankreasnekrosen geeignet sind als Plastikendoprothesen (Doppel-Pigtail-Drainagen). Es gibt aber nur sehr wenige prospektive Daten für diesen Vergleich. Im Rahmen dieser Studie wurden Patient*innen, die wegen einer superinfizierten nekrotisierenden Pankreatitis eine endoskopische LAMS-Therapie erhielten, in eine prospektive multizentrische Beobachtungsstudie eingeschlossen und mit 51 Patient*innen aus der randomisierten TENSION-Studie verglichen, die für eine endoskopische Therapie mit Plastikendoprothesen randomisiert worden waren. Das klinische Studienprotokoll war mit Ausnahme der verwendeten Stents für beide Patientengruppen vergleichbar. Der primäre Endpunkt war die Notwendigkeit einer endoskopischen Nekrosektomie. Sekundäre Endpunkte umfassten die Mortalität, größere Komplikationen, die Dauer des Krankenhausaufenthalts und die Gesundheitskosten. In 27 Monaten wurden an 16 Zentren insgesamt 53 Patient*innen mit LAMS behandelt. Eine endoskopische Nekrosektomie war bei 64% der Patient*innen mit LAMS erforderlich (n = 34) und unterschied sich nicht von der vorherigen Studie, in der Plastikendoprothesen verwendet worden waren (53%, n = 27). Dies traf auch nach Korrektur für Patientencharakteristika bei Studienbeginn zu (Odds-Ratio = 1,21; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,45–3,23). Auch die sekundären Endpunkte unterschieden sich nicht zwischen beiden Behandlungsgruppen. Dies umfasste auch Blutungskomplikationen, die bei 5 Patient*innen (9%) nach LAMS bzw. 11 Patient*innen (22%) nach Plastikendoprothesen auftraten (relatives Risiko = 0,44; 95% CI: 0,16–1,17). Die Kosten für das Gesundheitssystem waren ebenfalls vergleichbar.

Der prospektive Vergleich von 2 Patientengruppen mit je etwa 50 Patient*innen mit Lumen-apposing Metallstents (LAMS) bzw. Plastikendoprothesen zur transluminalen Versorgung von infizierten Pankreasnekrosen hat ergeben, dass sich durch LAMS im Vergleich zu Plastikendoprothesen keine Unterschiede in der Notwendigkeit endoskopischer Nekrosektomien oder Blutungskomplikationen ergeben.

Dr. R.P. Voermans, Department of Gastroenterology and Hepatology, Amsterdam UMC, University of Amsterdam, Location AMC, Amsterdam, Niederlande,
E-Mail: r.p.voermans@amsterdamumc.nl

DOI: 10.1136/gutjnl-2021-325632

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