Leber und Gallenwege
Clin Gastroenterol Hepatol. 2023;21(1):45–54.e6
Outcomes of non-alcoholic steatohepatitis after liver transplantation: An updated meta-analysis and systematic review
Verläufe bei Patient*innen mit nicht-alkoholischer Steatohepatitis nach Lebertransplantation: eine aktualisierte Metaanalyse und systematische Übersicht
Die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) ist die am schnellsten zunehmende Indikation für eine Leber- transplantation und wird voraussichtlich in naher Zukunft deren Hauptursache sein. Die systemische Pathogenese der NASH erhöht das Risiko unerwünschter klinischer Verläufe bei Patient*innen mit einer NASH, die lebertransplantiert werden. Daher zielte diese Studie darauf ab, eine zeitabhängige Überlebensanalyse bei Lebertransplantat-Empfänger*innen mit und ohne NASH unter Verwendung von Hazard-Ratios [HRs] durchzuführen. In den Datenbanken Medline und Embase wurde nach Artikeln gesucht, die sich auf Lebertransplantations-Verläufe bei NASH-Empfänger*innen bezogen. Es wurde eine Überlebensanalyse unter Verwendung der HRs des Random-Effects-Modells von DerSimonian und Laird mit Metaregression durchgeführt. Um der Zensur Rechnung zu tragen, wurden Überlebensdaten aus veröffentlichten Kaplan-Meier-Kurven rekonstruiert und gepoolt, um genauere Gefährdungsabschätzungen und die Gesamtmortalität bei NASH-Patient*innen nach Lebertransplantation abzuleiten. Es wurde eine paarweise Metaanalyse durchgeführt, um sekundäre Ergebnisse zu analysieren. 15 Studien mit 119.327 Lebertransplantat-Empfänger*innen wurden in diese Analyse mit einer NASH-Prävalenz von 20,2% (95% Konfidenzintervall [CI]: 12,9–30,2) eingeschlossen. Die gepoolte 1-Jahres-, 5-Jahres- und 10-Jahres-Gesamtmortalität bei NASH-Patient*innen nach Lebertransplantation betrug 12,5%, 24,4% bzw. 37,9%. Das Gesamtüberleben war zwischen Lebertransplantat-Empfänger*innen für NASH und Nicht-NASH vergleichbar (HR = 0,91; 95% CI: 0,76–1,10; p = 0,34). Die Metaregression zeigte, dass ein höherer MELD-Score (Model of End-stage Liver Disease) mit einem signifikant schlechteren Gesamtüberleben bei NASH im Vergleich zu Nicht-NASH nach Lebertransplantation assoziiert war (95% CI: -0,0856 bis -0,0181; p = 0,0026).
Diese Studie zeigt, dass Patient*innen, die sich einer Lebertransplantation aufgrund einer Zirrhose bei nicht-alkoholischer Steatohepatitis (NASH) unterziehen, vergleichbare Komplikationsraten sowie ein vergleichbares Gesamt- und Transplantatüberleben wie Nicht-NASH-Patient*innen aufweisen. Allerdings kann bei Patient*innen mit höherem MELD-Score eine engmaschige Überwachung angezeigt sein.