Ösophagus bis Dünndarm
Aliment Pharmacol Ther. 2022;55(7):867–75
Delayed gastric emptying as an independent predictor of mortality in gastroparesis
Verzögerte Magenentleerung als unabhängiger Prädiktor für die Sterblichkeit bei Gastroparese
Ziel dieser multizentrischen Studie aus Frankreich war es zu beurteilen, ob eine verzögerte Magenentleerung (gastric emptying, GE) prädiktiv für die Mortalität war. Die GE wurde mit einem 13C-Octansäure-Atemtest bei 1563 konsekutiven Patient*innen gemessen. Eine verzögerte GE zu Studienbeginn definierte die Gastroparese-Gruppe. Die Patient*innen wurden durchschnittlich 8,9 Jahre nachbeobachtet. Die Sterblichkeit wurde unter Verwendung der französischen CepiDc-Datenbank bewertet, die Daten aus lokalen Standesämtern vereint. Die Todesursache wurde aus Krankenakten ermittelt. Die Sterblichkeitsraten wurden mit der Kaplan-Meier-Analyse bewertet und die Hazard-Ratio (HR) wurde mit dem Cox-Regressionsmodell berechnet. Alter und Schweregrad der Symptome waren bei Patient*innen mit normaler GE (n = 1179) und mit verzögerter GE (n = 384) nicht un-terschiedlich, während Diabetes mellitus in der Gastroparese-Gruppe häufiger auftrat. Die Kaplan-Meier-Analyse zeigte eine erhöhte Sterblichkeit in der Gastroparese-Gruppe im Vergleich zu Patient*innen mit normaler GE. Das Cox-Regressionsmodell identifizierte eine verzögerte GE als unabhängig mit erhöhter Sterblichkeit assoziiert (HR = 1,63 [1,09−2,42]; p = 0,02). Andere unabhängige Faktoren, die mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergehen, waren Alter, männliches Geschlecht und Diabetes. Bei der Todesursache wurde kein Unterschied zwischen den Gruppen beobachtet, wobei Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Hauptursachen waren.
Diese Studie hat gezeigt, dass die durch Tests auf verzögerte Magenentleerung bestätigte Gastroparese, unabhängig von Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index oder Diabetesstatus mit einer erhöhten Sterblichkeit assoziiert ist.
DOI: 10.1111/apt.16827