Dickdarm bis Rektum

Endoscopy. 2022;54(8):735–44

Effectiveness and adverse events of endoscopic clipping versus band ligation for colonic diverticular hemorrhage: A large-scale multicenter cohort study

Kobayashi K, Nagata N, Furumoto Y, Yamauchi A, Yamada A, Omori J, Ikeya T, Aoyama T, Tominaga N, Sato Y, Kishino T, Ishii N, Sawada T, Murata M, Takao A, Mizukami K, Kinjo K, Fujimori S, Uotani T, Fujita M, Sato H, Suzuki S, Narasaka T, Hayasaka J, Kaise M; CODE BLUE-J study collaborators

Wirksamkeit und Nebenwirkungen des endoskopischen Clippings im Vergleich zur Bandligatur bei Kolondivertikelblutung: eine groß angelegte multizentrische Kohortenstudie

Frühere Studien haben die Wirksamkeit sowohl der endoskopischen Bandligatur (EBL) als auch des Clippings bei Kolondivertikelblutung gezeigt. Allerdings waren dies kleine, monozentrische Untersuchungen. Daher versuchten die Autor*innen nun in einer multizentrischen Langzeit-Kohortenstudie herauszufinden, welche Behandlungsmethode wirksamer und sicherer ist. Sie überprüften die Daten von 1679 Patient*innen mit Kolondivertikelblutung, die zwischen Januar 2010 und Dezember 2019 in 49 Krankenhäusern in ganz Japan mit EBL (n = 638) oder Clipping (n = 1041) behandelt worden waren (CODE BLUE-J-Studie). Mittels logistischer Regressionsanalyse wurden die Ergebnisse zwischen den beiden Behandlungen verglichen. In der multivariaten Analyse war die EBL im Vergleich zum Clipping unabhängig mit einem reduzierten Risiko für frühe (angepasste Odds-Ratio [aOR] = 0,46; p < 0,001) und späte Nachblutungen (aOR = 0,62; p < 0,001) assoziiert. Diese signifikant niedrigeren Nachblutungsraten bei der EBL blieben auch bei einer aktiven Blutung oder einer frühen Koloskopie bestehen. Zwischen den beiden Behandlungsmethoden wurden keine signifikanten Unterschiede bei den Raten der initialen Hämostase oder der Mortalität gefunden. Im Vergleich zum Clipping reduzierte die EBL unabhängig das Risiko einer interventionellen radiologischen Therapie (aOR = 0,37; p = 0,006) und eines verlängerten Krankenhausaufenthalts (aOR = 0,35; p < 0,001), aber nicht die Notwendigkeit einer Operation. Eine Divertikulitis entwickelte sich bei einem Patienten/einer Patientin (0,16%) nach EBL und bei zwei Patient*innen (0,19%) nach Clipping. Eine Perforation trat bei zwei Patient*innen (0,31%) nach EBL und bei keinem Patienten/keiner Patientin nach Clipping auf.

Die Analyse dieses großen Endoskopie-Datensatzes legt nahe, dass die endoskopische Bandligatur eine wirksame und sichere endoskopische Therapie für Kolondivertikelblutungen ist. Vorteile sind eine niedrigere Rate an frühen und späten Nachblutungen, eine geringere Notwendigkeit für interventionelle radiologische Behandlungen und kürzere Krankenhausaufenthalte.

Prof. Dr. Dr. N. Nagata, Department of Gastroenterological Endoscopy, Tokyo Medical University, Tokyo, Japan,
E-Mail: nnagata_ncgm@yahoo.co.jp

DOI: 10.1055/a-1705-0921

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