Ösophagus bis Dünndarm

Am J Gastroenterol. 2022;117(9):1482–90

Efficacy and safety of infliximab retreatment in Crohn’s disease: A multicenter, prospective, observational cohort (REGAIN) study from the GETAID

Boschetti G, Nachury M, Laharie D, Roblin X, Gilletta C, Aubourg A, Bourreille A, Zallot C, Hebuterne X, Buisson A, Grimaud JC, Bouhnik Y, Allez M, Altwegg R, Viennot S, Vuitton L, Carbonnel F, Paul S, Desseaux K, Lambert J, Peyrin-Biroulet L

Wirksamkeit und Sicherheit einer erneuten Behandlung mit Infliximab bei Morbus Crohn: eine multizentrische prospektive Beobachtungsstudie (REGAIN)

Im Rahmen dieser Studie sollten die Wirksamkeit und Sicherheit einer erneuten Infliximab-Re-Induktionstherapie bei Pati-ent*innen mit Morbus Crohn untersucht werden, die zuvor die Einnahme dieses Medikament aufgrund von Wirkverlust oder Unverträglichkeit beendet hatten. Hierfür wurde in Frankreich eine prospektive multizentrische Verlaufsbeobachtungsstudie durchgeführt, in die Patient*innen mit klinischer Aktivität (Crohn’s Disease Activity Index [CDAI] > 150 Punkte) und Evidenz für einen luminalen M. Crohn eingeschlossen wurden, die Infliximab mindestens 6 Monate zuvor wegen Wirkverlust oder Unver-träglichkeit abgesetzt hatten. Die Re-Induktionstherapie umfasste 3 Infusionen mit Infliximab in den Wochen 0, 4 und 8 nach systemischer Prämedikation. Der primäre Endpunkt war die Wirksamkeit der Infliximab-Re-Induktionstherapie, gemessen mittels CDAI < 150, zu Woche 26 in Abwesenheit eines Absetzens von Infliximab oder Einsatzes von Kortikosteroiden, einer Operation oder anderer Biologika. Zu Woche 26 erreichten 24 der 69 ausgewerteten Patient*innen (35%) den primären Endpunkt. Es zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Raten einer klinischen Remission zu Woche 26 bei Patient*innen mit vor-herigem Therapieversagen (n = 48) und Unverträglichkeiten (n = 21; 35% vs. 33%; p = 0,87). Bei 27 Patient*innen wurden 32 akute Infusionsreaktionen beobachtet, die bei 20 Patient*innen zu einem Therapieabbruch führten. Pharmakokinetische Charakte-ristika bei Therapiebeginn hatten keinen Einfluss auf ein späteres Therapieversagen, allerdings korrelierte der Nachweis von Anti-Infliximab-Antikörpern zu Woche 4 mit einem späteren Therapieversagen oder Infusionsreaktionen zu Woche 26.

In dieser prospektiven Kohortenstudie an Patient*innen mit Morbus Crohn führte eine erneute Infliximab-Therapie mehr als 6 Monate nach Therapiebeendigung wegen Wirkverlust oder Unverträglichkeiten bei einem Drittel der Patient*innen zu einer klinischen Remission. Der Nachweis von Anti-Infliximab-Antikörpern zu Woche 4 diente als Marker für einen späteren Wirk-verlust oder Infusionsreaktionen.

Prof. Dr. Dr. G. Boschetti, Department of Gastroenterology, Lyon-Sud Hospital, Hospices Civils de Lyon, Lyon, Frankreich,
E-Mail: gilles.boschetti@chu-lyon.fr

DOI: 10.14309/ajg.0000000000001842

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