Leber und Gallenwege

Hepatology. 2023;78(2):397–415

Seladelpar efficacy and safety at 3 months in patients with primary biliary cholangitis: ENHANCE, a phase 3, randomized, placebo-controlled study

Hirschfield GM, Shiffman ML, Gulamhusein A, Kowdley KV, Vierling JM, Levy C, Kremer AE, Zigmond E, Andreone P, Gordon SC, Bowlus CL, Lawitz EJ, Aspinall RJ, Pratt DS, Raikhelson K, Gonzalez-Huezo MS, Heneghan MA, Jeong SH, Ladrón de Guevara AL, Mayo MJ, Dalekos GN, Drenth JPH, Janczewska E, Leggett BA, Nevens F, Vargas V, Zuckerman E, Corpechot C, Fassio E, Hinrichsen H, Invernizzi P, Trivedi PJ, Forman L, Jones DEJ, Ryder SD, Swain MG, Steinberg A, Boudes PF, Choi YJ, McWherter CA; ENHANCE Study Group

Wirksamkeit und Sicherheit von Seladelpar nach 3 Monaten bei Patient*innen mit primär biliärer Cholangitis: ENHANCE, eine randomisierte, placebokontrollierte Phase-III-Studie

ENHANCE war eine Phase-III-Studie, die die Wirksamkeit und Sicherheit von Seladelpar, einem selektiven Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptor-δ (PPAR)-Agonisten, im Vergleich zu Placebo bei Patient*innen mit primär biliärer Cholangitis mit unzureichendem Ansprechen auf oder Unverträglichkeit von Ursodesoxycholsäure (UDCA) bewertete. Die Patient*innen wurden im Verhältnis 1:1:1 randomisiert und erhielten täglich oral 5 mg (n = 89) oder 10 mg Seladelpar (n = 89) oder Placebo (n = 87) (ggf. mit UDCA). Der primäre Endpunkt war zusammengesetzt aus biochemischem Ansprechen (alkalische Phosphatase [ALP] < 1,67 x Obergrenze des Normalwerts [upper limit of normal, ULN], ≥ 15% ALP-Abnahme gegenüber dem Ausgangswert und Gesamtbilirubin ≤ ULN), gemessen nach 12 Monaten Therapie. Wichtige sekundäre Endpunkte waren die ALP-Normalisierung im 12. Monat und eine Änderung der numerischen Bewertungsskala für Pruritus (numerical rating scale, NRS) im 6. Monat bei Patient*innen mit einem Ausgangswert von ≥ 4. Aminotransferasen wurden bewertet. ENHANCE wurde aufgrund eines fehlerhaften Sicherheitssignals in einer parallelen steatotischen Lebererkrankungsstudie vorzeitig beendet. Während der Verblindung wurden die primären und sekundären Wirksamkeitsendpunkte auf Monat 3 geändert. Signifikant mehr Patient*innen, die Seladelpar erhielten, erreichten den primären Endpunkt (Seladelpar 5 mg: 57,1%, 10 mg: 78,2%) im Vergleich zu Placebo (12,5%) (p < 0,0001). Eine ALP-Normalisierung trat bei 5,4% (p = 0,08) bzw. 27,3% der Patient*innen (p < 0,0001) unter 5 mg bzw. 10 mg Seladelpar auf, im Vergleich zu 0% unter Placebo. Seladelpar 10 mg reduzierte den mittleren Pruritus-NRS im Vergleich zu Placebo signifikant (10 mg: -3,14, p = 0,02; Placebo: -1,55). Die Alaninaminotransferase nahm unter Seladelpar im Vergleich zu Placebo signifikant ab (5 mg: 23,4%, p = 0,0008; 10 mg: 16,7%, p = 0,03; Placebo: 4%). Es gab keine schwerwiegenden behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse.

Patient*innen mit primär biliärer Cholangitis mit unzureichendem Ansprechen auf oder Unverträglichkeit von Ursodesoxycholsäure, die mit 10 mg Seladelpar behandelt wurden, zeigten signifikante Verbesserungen der Leberbiochemie und des Pruritus. Seladelpar schien sicher und gut verträglich zu sein.

Prof. Dr. G.M. Hirschfield, Toronto General Hospital, Toronto Center for Liver Disease, Toronto, ON, Kanada, E-Mail: gideon.hirschfield@uhn.ca

DOI: 10.1097/hep.0000000000000395

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