Dickdarm bis Rektum

Aliment Pharmacol Ther. 2023;58(3):297–308

Efficacy of biologic and small molecule agents as second-line therapy after exposure to TNF inhibitors in patients with ulcerative colitis: A propensity-matched cohort study

Kochhar GS, Desai A, Farraye FA, Cross RK, El-Hachem S, Dulai PS, Regueiro M

Wirksamkeit von Biologika und Small Molecules in der Zweitlinientherapie nach einer Behandlung mit TNF-Inhibitoren bei Patient*innen mit Colitis ulcerosa: eine Kohortenstudie mit Propensity-Matching

Es gibt nur wenige Real-World-Daten zum Vergleich der Wirksamkeit verschiedener Biologika oder Small Molecules in der Zweitlinientherapie bei Patient*innen mit Colitis ulcerosa (CU), die mit einem Tumor-Nekrose-Faktor-Inhibitor (TNFi) vortherapiert sind. In dieser retrospektiven Kohortenstudie wurde unter Verwendung einer multinationalen Datenbank (TriNetX) die Wirksamkeit von Tofacitinib, Vedolizumab bzw. Ustekinumab bei mit TNFi vorbehandelten CU-Patient*innen untersucht. Ein Versagen der medikamentösen Therapie wurde definiert als ein zusammengesetzter Endpunkt von intravenösen Steroiden oder Kolektomie innerhalb von 2 Jahren. Das Propensity-Score-Matching der Kohorten erfolgte 1:1 hinsichtlich der demografischen Daten, der Schwere der Erkrankung, des durchschnittlichen Hämoglobins, des C-reaktiven Proteins, des Albumins und des Calprotectins, der früheren Medikamente zur Behandlung einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung und des Steroidgebrauchs. Von 2141 TNFi-vortherapierten CU-Patient*innen wurden 348 (16,2%), 716 (33,4%) und 1077 (50,3%) auf Tofacitinib, Ustekinumab bzw. Vedolizumab umgestellt. Nach Propensity-Score-Matching zeigte sich kein Unterschied hinsichtlich des zusammengesetzten Endpunkts (angepasste Odds-Ratio [aOR] = 0,77, 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,55–1,07), jedoch ergab sich ein höheres Risiko für eine Kolektomie (aOR = 2,69, 95% CI: 1,31–5,50) in der Tofacitinib-Kohorte im Vergleich zur Vedolizumab-Kohorte. Es ergab sich kein Unterschied hinsichtlich des Risikos für den zusammengesetzten Endpunkt (aOR = 1,29, 95% CI: 0,89–1,86), jedoch ein höheres Risiko für eine Kolektomie (aOR = 2,63, 95% CI: 1,24–5,58) in der Tofacitinib-Kohorte im Vergleich zur Ustekinumab-Kohorte. Die Vedolizumab-Kohorte zeigte ein höheres Risiko für den zusammengesetzten Endpunkt (aOR = 1,67, 95% CI: 1,29–2,16) als die Ustekinumab-Kohorte.

Bei mit einem Tumor-Nekrose-Faktor-Inhibitor vorbehandelten Patient*innen mit Colitis ulcerosa könnte Ustekinumab in der Zweitlinientherapie Tofacitinib und Vedolizumab überlegen sein.

G.S. Kochhar, M.D., Division of Gastroenterology, Hepatology & Nutrition, Allegheny Health Network, Pittsburgh, PA, USA, E-Mail: drkochhar@gmail.com

DOI: 10.1111/apt.17570

Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren:

Mirikizumab zur Induktions- und Erhaltungstherapie bei Colitis ulcerosa

N Engl J Med. 2023;388(26):2444–55

Präoperative Behandlung von lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinomen

N Engl J Med. 2023;389(4):322–34

Weitere Artikel zum Thema