Ösophagus bis Dünndarm

Gastroenterology. 2023;165(5):1206–18

Efficacy of probiotics in irritable bowel syndrome: Systematic review and meta-analysis

Goodoory VC, Khasawneh M, Black CJ, Quigley EMM, Moayyedi P, Ford AC

Wirksamkeit von Probiotika beim Reizdarmsyndrom: systematische Rezension und Metaanalyse

Einige Probiotika können beim Reizdarmsyndrom (RDS) von Nutzen sein, aber Unterschiede bei den verwendeten Probiotikaarten und -stämmen sowie den gemeldeten Endpunkten haben Versuche behindert, spezifische Empfehlungen dazu abzugeben, welche Probiotika bevorzugt werden sollten. Die vorherige Metaanalyse zur Untersuchung dieses Problems wurde aktualisiert. Durchsucht wurden Medline, Embase und das Cochrane Controlled Trials Register (bis März 2023). Zugelassen waren randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), in denen Erwachsene mit RDS rekrutiert und Probiotika mit Placebo verglichen wurden. Daten zu dichotomen Symptomen wurden gepoolt, um ein relatives Risiko für globale Symptome wie Bauchschmerzen oder Blähungen oder aufgetriebenes Abdomen, das trotz Therapie bestehen bleibt, zu ermitteln, mit einem Konfidenzintervall von 95%. Kontinuierliche Daten wurden unter Verwendung einer standardisierten Mittelwertdifferenz mit einem 95%-Konfidenzintervall gepoolt. Auch Daten zu unerwünschten Ereignissen wurden gepoolt. Es wurden 82 geeignete Studien mit 10.332 Patient*innen identifiziert. Nur 24 RCTs wiesen in allen Bereichen ein geringes Risiko einer Verzerrung auf. Bei den globalen Symptomen gab es eine mäßige Sicherheit in der Evidenz für einen Nutzen von Escherichia-Stämmen, eine niedrige Sicherheit in der Evidenz für einen Nutzen für Lactobacillus-Stämme und Lactobacillus plantarum 299V und eine sehr niedrige Sicherheit in der Evidenz für einen Nutzen für Kombinationsprobiotika, LacClean Gold S, Duolac 7s und Bacillus-Stämme. Bei Bauchschmerzen war die Sicherheit der Evidenz für einen Nutzen der Stämme Saccharomyces cerevisiae I-3856 und Bifidobacterium gering und die Sicherheit der Evidenz für einen Nutzen für Kombinationsprobiotika, Lactobacillus, Saccharomyces und Bacillus-Stämme sehr gering. Bei Blähungen oder aufgetriebenem Abdomen gab es nur eine sehr geringe Gewissheit hinsichtlich der Evidenz für einen Nutzen einer Kombination aus Probiotika und Bacillus-Stämmen. Das relative Risiko unerwünschter Nebenwirkungen war in 55 Studien mit mehr als 7000 Patient*innen bei Probiotika nicht signifikant höher.

Einige Kombinationen von Probiotika oder Probiotikastämmen können bei Reizdarmsyndrom von Vorteil sein. Allerdings war die Sicherheit der Wirksamkeitsnachweise nach GRADE-Kriterien in fast allen vorliegenden Analysen gering bis sehr gering.

Prof. Dr. A.C. Ford, Leeds Gastroenterology Institute, St. James’s University Hospital, Leeds, Großbritannien, E-Mail: a.c.ford@leeds.ac.uk

DOI: 10.1053/j.gastro.2023.07.018

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