Dickdarm bis Rektum

JAMA. 2023;329(9):725−34

Effect of induction therapy with olamkicept versus placebo on clinical response in patients with active ulcerative colitis: A randomized clinical trial

Zhang S, Chen B, Wang B, Chen H, Li Y, Cao Q, Zhong J, Shieh MJ, Ran Z, Tang T, Yang M, Xu B, Wang Q, Liu Y, Ma L, Wang X, Zhang N, Zhang S, Guo W, Huang L, Schreiber S, Chen M

Wirkung der Induktionstherapie mit Olamkicept im Vergleich zu Placebo auf das klinische Ansprechen bei Patient*innen mit aktiver Colitis ulcerosa: eine randomisierte klinische Studie

Olamkicept, ein lösliches gp130-Fc-Fusionsprotein, hemmt selektiv das Signaling durch Interleukin 6 (IL-6), indem es den löslichen IL-6-Rezeptor/IL-6-Komplex bindet. Es hat eine entzündungshemmende Wirkung in entzündlichen Mausmodellen ohne Immunsuppression. Zielsetzung der Studie war die Bewertung der Wirkung von Olamkicept zur Induktionstherapie bei Patient*innen mit aktiver Colitis ulcerosa. Die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-II-Studie mit Olamkicept bei 91 Erwachsenen mit aktiver Colitis ulcerosa (vollständiger Mayo-Score ≥ 5, rektaler Blutungsscore ≥ 1, Endoskopiescore ≥ 2) und unzureichendem Ansprechen auf eine konventionelle Therapie wurde an 22 klinischen Studienzentren in Ostasien durchgeführt. Die Rekrutierung der Patient*innen begann im Februar 2018. Das letzte Follow-up fand im Dezember 2020 statt. Es erfolgte eine Randomisierung im Verhältnis 1:1:1, sodass über 12 Wochen jede zweite Woche entweder eine intravenöse Infusion von Olamkicept 600 mg (n = 30) oder 300 mg (n = 31) oder Placebo (n = 30) verabreicht wurde. Der primäre Endpunkt war das klinische Ansprechen in Woche 12 (definiert als ≥ 3 und ≥ 30% Rückgang des Mayo-Gesamtscores gegenüber dem Ausgangswert; Bereich, 0−12 [schlimmster] mit ≥ 1 Rückgang und ≤ 1 bei rektalen Blutungen [Bereich, 0−3 {schlimmster}]). Es gab 25 sekundäre Endpunkte, darunter klinische Remission und mukosale Heilung in Woche 12. 91 Patient*innen (Durchschnittsalter 41 Jahre; 25 Frauen [27,5%]) wurden randomisiert; 79 (86,8%) schlossen die Studie ab. In Woche 12 erreichten mehr Patient*innen, die Olamkicept 600 mg (17/29 [58,6%]) oder 300 mg (13/30 [43,3%]) erhielten, ein klinisches Ansprechen als Patient*innen, die Placebo erhielten (10/29 [34,5%]), mit einer angepassten Differenz gegenüber Placebo von 26,6% (90% Konfidenzintervall [CI]: 6,2−47,1%; p = 0,03) für 600 mg und 8,3% (90% CI: -12,6−29,1%; p = 0,52) für 300 mg. Bei den Patient*innen, die 600 mg Olamkicept erhielten, waren 16 von 25 sekundären Endpunkten im Vergleich zu Placebo statistisch signifikant. Bei den Patient*innen, die 300 mg Olamkicept erhielten, waren 6 von 25 sekundären Endpunkten im Vergleich zu Placebo statistisch signifikant. Therapiebedingte unerwünschte Ereignisse traten bei 53,3% (16/30) der Patient*innen auf, die 600 mg Olamkicept erhielten, bei 58,1% (18/31), die 300 mg Olamkicept erhielten, und bei 50% (15/30), die Placebo erhielten. Die häufigsten arzneimittelbedingten unerwünschten Ereignisse waren Bilirubinurie, Hyperurikämie und erhöhte Aspartataminotransferase-Werte und traten jeweils in den Olamkicept-Gruppen im Vergleich zu Placebo häufiger auf.

Bei Patient*innen mit aktiver Colitis ulcerosa führte die 2-wöchentliche Infusion von 600 mg Olamkicept, nicht aber von 300 mg, zu einer größeren Wahrscheinlichkeit eines klinischen Ansprechens nach 12 Wochen im Vergleich zu Placebo. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen und die längerfristige Wirksamkeit und Sicherheit zu bewerten.

Prof. Dr. M. Chen, Department of Gastroenterology, The First Affiliated Hospital, Sun Yat-Sen University, Guangzhou, China,
E-Mail: chenminhu@mail.sysu.edu.cn

DOI: 10.1001/jama.2023.1084

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