Dickdarm bis Rektum

BMJ. 2022;379:e071476

Effect of oral antimicrobial prophylaxis on surgical site infection after elective colorectal surgery: Multicenter, randomized, double-blind, placebo-controlled trial

Futier E, Jaber S, Garot M, Vignaud M, Panis Y, Slim K, Lucet JC, Lebuffe G, Ouattara A, El Amine Y, Couderc P, Dupré A, De Jong A, Lasocki S, Leone M, Pottecher J, Pereira B, Paugam-Burtz C; COMBINE study group

Wirkung der oralen antimikrobiellen Prophylaxe auf postoperative Wundinfektionen nach elektiven kolorektalen Operationen: multizentrische, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie

In dieser multizentrischen, randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studie wurde untersucht, ob eine orale antimikrobielle Prophylaxe als Ergänzung zu einer intravenösen Antibiotikaprophylaxe postoperative Wundinfektionen nach elektiven kolorektalen Operationen reduziert. Die Studie wurde an 11 universitären und nicht-universitären Krankenhäusern in Frankreich zwischen dem 25. Mai 2016 und dem 8. August 2019 durchgeführt. Es wurden 926 Erwachsene vor einer elektiven kolorektalen Operation randomisiert und erhielten entweder eine orale Einzeldosis von 1 g Ornidazol (n = 463) oder Placebo (n = 463) 12 Stunden vor der Operation zusätzlich zu einer intravenösen antimikrobiellen Prophylaxe vor der chirurgischen Inzision. Der primäre Endpunkt war der Anteil der Patient*innen mit Wundinfektionen innerhalb von 30 Tagen nach der Operation. Zu den sekundären Endpunkten gehörten verschiedene Arten von postoperativen Wundinfektionen (oberflächlich inzisional, tief inzisional und ein/mehrere Organ/e betreffend) sowie schwerwiegende postoperative Komplikationen (Clavien-Dindo-Klassifikation Grad 3 oder höher) innerhalb von 30 Tagen nach der Operation. Von den 960 eingeschlossenen Patient*innen gingen 926 (96%) in die Analyse ein. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden betrug 63 Jahre und 554 (60%) waren Männer. Wundinfektionen innerhalb von 30 Tagen nach der Operation traten bei 60 von 463 Patient*innen (13%) in der Gruppe mit oraler Prophylaxe und bei 100 von 463 Patient*innen (22%) in der Placebogruppe auf (absolute Differenz -8,6%, 95% Konfidenzintervall [CI]: -13,5% bis -3,8%; relatives Risiko = 0,60, 95% CI: 0,45–0,80). Der Anteil der Patient*innen mit tief inzisionalen Infektionen betrug 4,8% in der Gruppe mit oraler Prophylaxe und 8,0% in der Placebogruppe (absolute Differenz -3,2%, 95% CI: -6,4% bis -0,1%). Der Anteil der Patient*innen mit Organinfektionen betrug 5,0% in der Gruppe mit oraler Prophylaxe und 8,4% in der Placebogruppe (absolute Differenz -3,4%, 95% CI: -6,7% bis -0,2%). Schwerwiegende postoperative Komplikationen traten bei 9,1% der Patient*innen in der Gruppe mit oraler Prophylaxe und bei 13,6% in der Placebogruppe auf (absolute Differenz -4,5%, 95% CI: -8,6% bis -0,5%).

Bei Erwachsenen, die sich einer elektiven kolorektalen Operation unterzogen, reduzierte die zusätzliche präoperative orale Einzeldosis von 1 g Ornidazol im Vergleich zu Placebo signifikant die Rate an postoperativen Wundinfektionen.

Dr. Dr. E. Futier, Département de Médecine Périopératoire, Anesthésie Réanimation, Centre Hospitalier Universitaire de Clermont-Ferrand, Hôpital Estaing, Clermont-Ferrand, Frankreich,
E-Mail: efutier@chu-clermontferrand.fr

DOI: 10.1136/bmj-2022-071476

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