Dickdarm bis Rektum

Clin Gastroenterol Hepatol. 2023;21(10):2649–59.e16

Associations of antibiotics, hormonal therapies, oral contraceptives, and long-term NSAIDs with inflammatory bowel disease: Results from the Prospective Urban Rural Epidemiology (PURE) study

Narula N, Wong ECL, Pray C, Marshall JK, Rangarajan S, Islam S, Bahonar A, Alhabib KF, Kontsevaya A, Ariffin F, Co HU, Al Sharief W, Szuba A, Wielgosz A, Diaz ML, Yusuf R, Kruger L, Soman B, Li Y, Wang C, Yin L, Mirrakhimov E, Lanas F, Davletov K, Rosengren A, Lopez-Jaramillo P, Khatib R, Oguz A, Iqbal R, Yeates K, Avezum Á, Reinisch W, Moayyedi P, Yusuf S

Zusammenhänge von Antibiotika, Hormontherapien, oralen Kontrazeptiva und Langzeit-NSAR mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen: Ergebnisse der Prospective Urban Rural Epidemiology (PURE)-Studie

Mehrere Medikamente stehen im Verdacht, zur Entstehung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED) beizutragen. Diese Studie untersuchte anhand der Kohorte „Prospective Urban Rural Epidemiology“ den Zusammenhang zwischen Medikamentenkonsum und dem Risiko, an CED zu erkranken. Es handelte sich um eine prospektive Kohortenstudie mit 133.137 Personen im Alter zwischen 20 und 80 Jahren aus 24 Ländern. Länderspezifische validierte Fragebögen dokumentierten die Einnahme von Medikamenten zu Beginn und in der Folge. Die Teilnehmer*innen wurden mindestens alle 3 Jahre prospektiv nachuntersucht. Das Hauptergebnis war die Entwicklung einer CED, einschließlich Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Bewertet wurden die kurzfristige (Einnahme zu Studienbeginn, nicht aber langfristig) und die langfristige Einnahme (Einnahme zu Studienbeginn und dann langfristige weitere Einnahme). Die Ergebnisse werden als angepasste Odds-Ratios (aORs) mit 95%-Konfidenzintervallen (CIs) dargestellt. Während einer medianen Nachbeobachtungszeit von 11,0 Jahren (Interquartilenabstand, 9,2–12,2 Jahre) kam es zu 571 Fällen einer CED (143 mit M. Crohn und 428 mit Colitis ulcerosa). Das Auftreten einer CED war signifikant mit dem Einsatz von Antibiotika (aOR = 2,81; 95% CI: 1,67–4,73; p = 0,0001) und der Einnahme hormoneller Medikamente (aOR = 4,43; 95% CI: 1,78–11,01; p = 0,001) assoziiert. Bei Frauen war die frühere oder aktuelle Anwendung oraler Kontrazeptiva ebenfalls mit der Entwicklung einer CED assoziiert (aOR = 2,17; 95% CI: 1,70–2,77; p < 0,001). Bei Einnahme nicht-steroidaler Antirheumatika (NSAR) wurde außerdem ein erhöhtes Risiko für CED beobachtet (aOR = 1,80; 95% CI: 1,23–2,64; p = 0,002), was auf die Langzeiteinnahme zurückzuführen war (aOR = 5,58; 95% CI: 2,26–13,80; p < 0,001). Alle signifikanten Ergebnisse stimmten hinsichtlich der Richtung des Zusammenhangs für M. Crohn und Colitis ulcerosa mit geringer Heterogenität überein.

Antibiotika, hormonelle Medikamente, orale Kontrazeptiva und der langfristige Konsum nicht-steroidaler Antirheumatika waren nach Anpassung an Kovariaten mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung assoziiert.

Dr. N. Narula, Associate Professor of Medicine, Department of Medicine, Division of Gastroenterology, McMaster University Medical Center, Hamilton, ON, Kanada, E-Mail: neeraj.narula@medportal.ca

DOI: 10.1016/j.cgh.2022.11.037

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