Pankreas

Clin Gastroenterol Hepatol. 2023;21(5):1214−22.e14

Association of statin usage and the development of diabetes mellitus after acute pancreatitis

Thiruvengadam NR, Schaubel DE, Forde K, Lee P, Saumoy M, Kochman ML

Zusammenhang zwischen Statinkonsum und der Entwicklung eines Diabetes mellitus nach akuter Pankreatitis

Patient*innen mit akuter Pankreatitis (AP) haben ein mindestens 2-fach höheres Risiko, einen Postpankreatitis-Diabetes mellitus (PPDM) zu entwickeln. Therapeutisch konnte ein PPDM bislang nicht verhindert werden. Es wurde gezeigt, dass Statine möglicherweise die Inzidenz und den Schweregrad einer AP verringern, es wurde jedoch nicht untersucht, ob sie auch einen PPDM verhindern können. Daten aus einer kommerziellen Versicherungs-Schadensfalldatenbank (Optum Clinformatics) wurden verwendet, um die Wirkung von Statinen bei 118.479 Patient*innen ohne vorbestehenden DM zu bewerten, die wegen einer ersten AP-Episode aufgenommen wurden. Als regelmäßiger Statinkonsum wurde definiert, dass die Statinverordnungen für mindestens 80% des Jahres vor der AP erfolgten. Als primärer Endpunkt wurde ein PPDM definiert. Die Studienleiter*innen erstellten ein Propensity-Score-Matching und wendeten eine inverse Behandlungswahrscheinlichkeitsgewichtung an, um die Baseline-Merkmale zwischen den Gruppen auszugleichen. Mithilfe der Cox-proportionalen Hazards-Regressionsmodellierung wurde das PPDM-Risiko unter Berücksichtigung konkurrierender Ereignisse geschätzt. Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 3,5 Jahren betrug die kumulative 5-Jahres-Inzidenz eines PPDM 7,5% (95% Konfidenzintervall [CI]: 6,9–8,0%) bei Patient*innen mit regelmäßigem Statinkonsum und 12,7% (95% CI: 12,4–12,9%) bei Patient*innen ohne Statinkonsum. Patient*innen mit regelmäßigem Statinkonsum hatten im Vergleich zu Patient*innen ohne Statinkonsum ein um 42% geringeres Risiko, an einem PPDM zu erkranken (Hazard-Ratio [HR] = 0,58; 95% CI: 0,52–0,65; p < 0,001). Bei unregelmäßigem Statinkonsum war das PPDM-Risiko um 15% geringer (HR = 0,85; 95% CI: 0,81–0,89; p < 0,001). Ähnliche Vorteile wurden bei niedrigen, mittleren und hohen Statindosen beobachtet.

In einer großen datenbankbasierten Studie reduzierte die Verwendung von Statinen das Risiko, nach einer akuten Pankreatitis (AP) an Diabetes mellitus (DM) zu erkranken. Weitere prospektive Studien mit langfristiger Nachbeobachtung sind erforderlich, um den Einfluss von Statinen auf die AP und die Prävention von Postpankreatitis-DM zu untersuchen.

N. Thiruvengadam, M.D., Division of Gastroenterology and Hepatology, Loma Linda University School of Medicine, Loma Linda, CA, USA,
E-Mail: nthiruvengadam@llu.edu

DOI: 10.1016/j.cgh.2022.05.017

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