Mesalazin: Oral, rektal oder beides?

Beschreibung:

Video-Report zum Vortrag von Professor Dr. Wolfgang Kruis, Evang. Krankenhaus Kalk, Köln beim Symposium 205 „New Treatment Targets in Gut and Liver Diseases“, 21. – 22. Oktober 2016 in Luzern, Schweiz.
© Falk Foundation e.V., Freiburg. Alle Rechte vorbehalten.

 

Autor:

Prof. Dr. Wolfgang Kruis, Köln

„New Treatment Targets in Gut and Liver Diseases" – unter diesem Titel fand im Oktober 2016 ein Symposium der Falk Foundation statt. Ein Schwerpunkt waren wichtige Erkenntnisse zum optimierten Einsatz von bewährten Therapieoptionen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Über den Stellenwert von Mesalazin bei Colitis ulcerosa sprach Professor Dr. Wolfgang Kruis aus Köln. Mesalazin ist seit Jahrzehnten die Standardtherapie bei Colitis ulcerosa. Der Wirkstoff zeigt eine lokale antientzündliche Wirksamkeit. Bislang werden die Behandlungschancen einer Kombination von oralem und rektalem Mesalazin jedoch nicht optimal genutzt. Vor allem bei der distalen Erkrankung ist eine rektale Gabe gegebenenfalls in Kombination mit einer oralen Gabe von Mesalazin indiziert, um einen optimalen Therapieerfolg zu erzielen. Rektale Darreichungsformen gewährleisten eine ausreichend hohe Wirkstoffkonzentration in den einzelnen Abschnitten des Colon descendens. Die klinischen Beschwerden einer Colitis ulcerosa sind im Wesentlichen auf die Entzündungsaktivität in diesem Abschnitt des Kolons zurückzuführen. Mit der Kombination von oralem und rektalem Mesalazin kann somit das gesamte Kolon erreicht werden, sodass auch eine ausgedehnte Colitis ulcerosa gut antientzündlich behandelbar ist. Dass die kombinierte orale und rektale Gabe von Mesalazin eine überlegene klinische Wirksamkeit bei ausgedehnter Colitis ulcerosa zeigt, belegen Studiendaten. So kam es zu einer Steigerung der Remissionsrate und einer signifikanten klinischen Verbesserung nach 4 und nach 8 Wochen, wenn die Patienten zusätzlich zur oralen auch eine rektale Mesalazingabe erhielten. Die Standardtherapie der Colitis ulcerosa mit Mesalazin lässt sich weiter optimieren. Der Zusatznutzen einer kombinierten oralen und rektalen Mesalazingabe wird bislang oft nicht ausgeschöpft. Patienten können von einer kombinierten oralen und rektalen Mesalazintherapie profitieren. Studiendaten belegen eine erhöhte Remissionsrate und eine deutliche klinische Verbesserung unter dieser Kombination.

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