Leber und Gallenwege

Hepatology. 2023;77(6):2093–103

Treatment of chronic hepatitis D with peginterferon lambda – The phase 2 LIMT-1 clinical trial

Etzion O, Hamid S, Lurie Y, Gane EJ, Yardeni D, Duehren S, Bader N, Nevo-Shor A, Channa SM, Cotler SJ, Mawani M, Parkash O, Dahari H, Choong I, Glenn JS

Behandlung der chronischen Hepatitis D mit pegyliertem Interferon-lambda – LIMT-1, eine klinische Phase-II-Studie

Eine Hepatitis-D-Virus (HDV)-Infektion führt zur aggressivsten Form der menschlichen Virushepatitis, für die es keine von der U.S. Food and Drug Administration (FDA) zugelassene Therapie gibt. Pegyliertes Interferon-lambda-1a (Lambda) hat zuvor im Vergleich zu pegyliertem Interferon-alfa ein gutes Verträglichkeitsprofil bei Hepatitis-B-Virus- und Hepatitis-C-Virus-infizierten Patient*innen gezeigt. Das Ziel der Phase-II-LIMT-1-Studie bestand darin, die Sicherheit und Wirksamkeit der Lambda-Monotherapie bei Patient*innen mit HDV zu untersuchen. LIMT-1 war eine offene Studie mit Lambda 120 oder 180 µg, verabreicht einmal wöchentlich durch subkutane Injektionen über 48 Wochen, gefolgt von einer 24-wöchigen Nachbeobachtung nach der Behandlung. 33 Patient*innen erhielten Lambda 180 µg (n = 14) oder 120 µg (n = 19). Ausgangsmittelwerte: HDV-RNA 4,1 log10 IU/ml (Standardabweichung ± 1,4), Alaninaminotransferase (ALT) 106 IU/l (35–364) und Bilirubin 0,5 mg/dl (0,2–1,2). Die Intention-to-Treat-Rate des virologischen Ansprechens auf Lambda 180 µg und 120 µg betrug 24 Wochen nach Beendigung der Behandlung 5 von 14 (36%) bzw. 3 von 19 (16%). Bei einer niedrigen Baseline-Viruslast (≤ 4 log10) bei 180 µg wurde eine Ansprechrate nach der Behandlung von 50% beobachtet. Zu den häufigen unerwünschten Ereignissen während der Behandlung gehörten grippeähnliche Symptome und erhöhte Transaminasewerte. Acht Fälle (24%) von Hyperbilirubinämie mit oder ohne Leberenzymerhöhung, die zum Absetzen des Arzneimittels führten, wurden hauptsächlich in der pakistanischen Kohorte beobachtet. Der klinische Verlauf war ereignislos und alle reagierten positiv auf eine Dosisreduktion oder ein Absetzen.

Die Behandlung mit pegyliertem Interferon-lambda (Lambda) bei Patient*innen mit chronischer Hepatitis D kann während und nach Beendigung der Behandlung zu einem virologischen Ansprechen führen. Die klinische Phase-II-Entwicklung von Lambda für diese seltene und schwere Krankheit ist im Gange.

Dr. O. Etzion, Department of Gastroenterology and Liver Diseases, Soroka University Medical Center, Beer-Sheva, Israel,
E-Mail: ohadet@clalit.org.il

DOI: 10.1097/hep.0000000000000309

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