Leber und Gallenwege

Gut. 2022;71(5):1006–19

Diagnostic accuracy of non-invasive tests for advanced fibrosis in patients with NAFLD: An individual patient data meta-analysis

Mózes FE, Lee JA, Selvaraj EA, Jayaswal ANA, Trauner M, Boursier J, Fournier C, Staufer K, Stauber RE, Bugianesi E, Younes R, Gaia S, Lupșor-Platon M, Petta S, Shima T, Okanoue T, Mahadeva S, Chan WK, Eddowes PJ, Hirschfield GM, Newsome PN, Wong VWS, de Ledinghen V, Fan J, Shen F, Cobbold JF, Sumida Y, Okajima A, Schattenberg JM, Labenz C, Kim W, Lee MS, Wiegand J, Karlas T, Yılmaz Y, Aithal GP, Palaniyappan N, Cassinotto C, Aggarwal S, Garg H, Ooi GJ, Nakajima A, Yoneda M, Ziol M, Barget N, Geier A, Tuthill T, Brosnan MJ, Anstee QM, Neubauer S, Harrison SA, Bossuyt PM, Pavlides M; LITMUS Investigators

Diagnostische Genauigkeit nicht-invasiver Tests für fortgeschrittene Fibrose bei Patient*innen mit nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung: eine individuelle Metaanalyse von Patient*innendaten

Bei vielen Patient*innen mit nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung (NAFLD) ist immer noch eine Leberbiopsie für das Fib-rose-Staging erforderlich. Die Ziele dieser Studie waren die Bewertung der individuellen diagnostischen Leistungsfähigkeit der Lebersteifigkeitsmessung durch vibrationskontrollierte transiente Elastografie (liver stiffness measurement by vibration con-trolled transient elastrography, LSM-VCTE), des Fibrose-4-Scores (FIB-4) und des NAFLD-Fibrose-Scores (NFS). Zudem sollten diagnostische Strategien abgeleitet werden, die die Notwendigkeit von Leberbiopsien reduzieren könnten. Es wurde eine Me-taanalyse der individuellen Patient*innendaten von Studien zur Bewertung von LSM-VCTE im Vergleich zur Leberhistologie durchgeführt. FIB-4 und NFS wurden nach Möglichkeit berechnet. Sensitivität, Spezifität und Fläche unter der Grenzwertop-timierungskurve (area under the receiver-operating curve, AUROC) wurden berechnet. Biomarker wurden einzeln und in auf-einanderfolgenden Kombinationen bewertet. Es wurden Daten aus 37 Primärstudien eingeschlossen (n = 5735; 45% Frauen; medianes Alter 54 Jahre; medianer Body-Mass-Index 30 kg/m2; 33% mit Typ-2-Diabetes; 30% mit fortgeschrittener Fibrose). AUROCs für LSM-VCTE, FIB-4 und NFS für fortgeschrittene Fibrose waren 0,85, 0,76 und 0,73. Die sequenzielle Kombination von FIB-4-Grenzwerten (< 1,3; ≥ 2,67), gefolgt von LSM-VCTE-Grenzwerten (< 8,0; ≥ 10,0 kPa), um eine fortgeschrittene Fibrose vorherzusagen oder auszuschließen, hatte eine Sensitivität und Spezifität (95% Konfidenzintervall) von 66% (63–68) und 86% (84–87), wobei 33% eine Biopsie zur Feststellung einer endgültigen Diagnose benötigten. FIB-4-Grenzwerte (< 1,3; ≥ 3,48), gefolgt von LSM-Grenzwerten (< 8,0; ≥ 20,0 kPa), um eine fortgeschrittene Fibrose auszuschließen oder eine Zirrhose vor-herzusagen, hatten eine Sensitivität von 38% (37–39) und eine Spezifität von 90% (89–91), wobei 19% eine Biopsie benötigten.

Sequenzielle Kombinationen von Markern mit einem niedrigeren Cut-off zum Ausschluss einer fortgeschrittenen Fibrose und einem höheren Cut-off zur Vorhersage einer Zirrhose können die Notwendigkeit von Leberbiopsien reduzieren.

Dr. M. Pavlides, Cardiovascular Medicine, Radcliffe Department of Medicine, University of Oxford, Oxford, Oxfordshire, Großbritannien,
E-Mail: michael.pavlides@cardiov.ox.ac.uk

DOI: 10.1136/gutjnl-2021-324243

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