Ösophagus bis Dünndarm
Gastroenterology. 2023;165(2):391–401.e2
Effect of Helicobacter pylori eradication therapy on the incidence of non-cardia gastric adenocarcinoma in a large diverse population in the United States
Effekt der Helicobacter-pylori-Eradikationstherapie auf die Inzidenz von nicht-kardialem Magenadenokarzinom in einer großen diversen Bevölkerung in den Vereinigten Staaten
Hochwertige Daten zur Wirkung der Helicobacter-pylori-Eradikation auf das Risiko eines nicht-kardialen Adenokarzinoms des Magens (non-cardia gastric adenocarcinoma, NCGA) sind in den Vereinigten Staaten nach wie vor begrenzt. Die Autor*innen untersuchten die Inzidenz von NCGA nach einer H. pylori-Eradikationstherapie in einer großen, gemeindebasierten US-Bevölkerung. Es erfolgte eine retrospektive Kohortenstudie mit Mitgliedern der Kaiser Permanente in Nordkalifornien, die sich zwischen 1997 und 2015 einem Test und/oder einer Behandlung gegen H. pylori unterzogen und bis zum 31. Dezember 2018 beobachtet wurden. Das NCGA-Risiko wurde anhand des Fine-Gray-Subdistributions-Hazard-Modells und der standardisierten Inzidenzverhältnissen bewertet. Unter 716.567 Personen mit einer Vorgeschichte von H. pylori-Tests und/oder -Behandlungen betrugen die angepassten Subdistributions-Hazard-Ratios und 95%-Konfidenzintervalle der NCGA für H. pylori-positive/-unbehandelte und H. pylori-positive/-behandelte Personen 6,07 (4,20–8,76) und 2,68 (1,86–3,86) im Vergleich zu H. pylori-negativen Personen. Im direkten Vergleich mit H. pylori-positiven/-unbehandelten Personen betrugen die Subdistributions-Hazard-Ratios für NCGA bei H. pylori-positiven/-behandelten Personen 0,95 (0,47–1,92) nach < 8 Jahren und 0,37 (0,14–0,97) ≥ 8 Jahre Nachbeobachtungszeit. Verglichen mit der Allgemeinbevölkerung von Kaiser Permanente in Nordkalifornien sanken die standardisierten Inzidenzverhältnisse (95% Konfidenzintervall) von NCGA nach einer H. pylori-Behandlung stetig: 2,00 (1,79–2,24) ≥ 1 Jahr, 1,01 (0,85–1,19) ≥ 4 Jahre, 0,68 (0,54–0,85) ≥ 7 Jahre und 0,51 (0,38–0,68) ≥ 10 Jahre.
In einer großen, diversen, gemeindebasierten Bevölkerung war die Helicobacter-pylori-Eradikationstherapie nach 8 Jahren im Vergleich zu keiner Behandlung mit einer deutlich geringeren Inzidenz von nicht-kardialem Adenokarzinom des Magens assoziiert. Das Risiko bei den behandelten Personen war nach 7 bis 10 Jahren Nachbeobachtung geringer als in der Allgemeinbevölkerung. Die Ergebnisse belegen das Potenzial einer erheblichen Magenkrebsprävention in den Vereinigten Staaten durch die Eradikation von H. pylori.