Leber und Gallenwege

J Hepatol. 2022;76(3):568–76

A simple clinical score to promote and enhance ferroportin disease screening

Landemaine A, Hamdi-Roze H, Cunat S, Loustaud-Ratti V, Causse X, Si Ahmed SN, Drénou B, Bureau C, Pelletier G, De Kerguenec C, Ganne-Carrie N, Durupt S, Laine F, Loréal O, Ropert M, Detivaud L, Morcet J, Aguilar-Martinez P, Deugnier YM, Bardou-Jacquet E

Ein einfacher klinischer Score zur Förderung und Verbesserung des Screenings auf eine Ferroportin-Krankheit

Die Ferroportin-Krankheit ist eine seltene, genetisch bedingte Eisenüberladungsstörung, die unterdiagnostiziert werden kann, wobei neuere Daten darauf hindeuten, dass sie mit einer höheren Prävalenz auftritt als vermutet. Die Kosten und das Fehlen definierter Kriterien zur Durchführung von Gentests schließen ein groß angelegtes molekulares Screening aus. Daher sollte in dieser Studie ein leicht verfügbares Bewertungssystem entwickelt werden, um das Screening auf eine Ferroportin-Krankheit zu fördern und zu verbessern. Die Ableitungskohorte umfasste Proband*innen, die von 2008 bis 2016 in einem Netzwerk für seltene Krankheiten auf die Ferroportin-Krankheit getestet wurden. Die Daten wurden prospektiv erhoben. Univariate und multivariate logistische Regression wurden verwendet, um signifikante Kriterien zu bestimmen, und Odds-Ratios wurden verwendet, um eine gewichtete Punktzahl zu erstellen. Ein Grenzwert wurde anhand einer ROC-Kurve mit einem vordefinierten Ziel von 90% Sensitivität definiert. Für die Kreuzvalidierung wurde eine unabhängige Kohorte verwendet. Die Ableitungskohorte umfasste 1306 Patient*innen. Das Durchschnittsalter betrug 55 ± 14 Jahre, das Ferritin 1351 ± 1357 μg/l und die Lebereisenkonzentration 166 ± 77 μmol/g. Pathogene Varianten (n = 32) wurden bei 71 Patient*innen identifiziert. In der multivariaten Analyse waren weibliches Geschlecht, jüngeres Alter, höheres Ferritin, eine höhere Lebereisenkonzentration und das Fehlen von Bluthochdruck oder Diabetes signifikant mit der Diagnose einer Ferroportin-Krankheit assoziiert (Fläche unter der ROC-Kurve [AUROC] in der gesamten Ableitungskohorte, 0,83; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,78–0,88). Der gewichtete Score basierte auf Geschlecht, Alter, Vorhandensein von Bluthochdruck oder Diabetes, Ferritinspiegel und Lebereisenkonzentration. In der Ableitungskohorte ohne fehlende Werte zeigte sich eine AUROC von 0,83 (95% CI: 0,77–0,88). Unter Verwendung von 9,5 als Grenzwert betrug die Sensitivität 93,6% (95% CI: 91,7–98,3), die Spezifität 49,5% (95% CI: 45,5–53,6), das positive Wahrscheinlichkeitsverhältnis 1,8 (95% CI: 1,6–2,0) und das negative Wahrscheinlichkeitsverhältnis 0,17 (95% CI: 0,04–0,37).

Diese Studie etabliert einen leicht verfügbaren Score mit einfachen Kriterien und guter diagnostischer Leistung, der zum Screening von Patient*innen auf eine Ferroportin-Krankheit in der klinischen Routinepraxis verwendet werden könnte.

Dr. A. Landemaine, CHU Pontchaillou, Service des Maladies du Foie, Rennes, Frankreich,
E-Mail: amandine.landemaine@chu-rennes.fr

DOI: 10.1016/j.jhep.2021.10.022

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