Leber und Gallenwege

Hepatology. 2022;75(6):1551–65

A phase 2 dose-finding study of lonafarnib and ritonavir with or without interferon alpha for chronic delta hepatitis

Yurdaydin C, Keskin O, Yurdcu E, Çalişkan A, Önem S, Karakaya F, Kalkan Ç, Karatayli E, Karatayli S, Choong I, Apelian D, Koh C, Heller T, Idilman R, Bozdayi AM, Glenn JS

Eine Phase-II-Dosisfindungsstudie mit Lonafarnib und Ritonavir mit oder ohne Interferon-alpha bei chronischer Hepatitis D

Proof-of-Concept-Studien zeigten die Wirksamkeit von Lonafarnib (LNF), dem ersten oralen Prenylierungshemmer, bei Hepa-titis-D-Virus (HDV)-infizierten Patient*innen. Ziel dieser Lonafarnib plus Ritonavir für HDV-2 (LOWR-2)-Studie war es, optimale Kombinationsschemata von LNF + Ritonavir (RTV) ± pegyliertem Interferon-alpha (PEG-IFNα) mit Wirksamkeit und Verträg-lichkeit für eine längerfristige Dosierung zu identifizieren. In dieser Arbeit wird über die Sicherheit und Wirksamkeit am Ende der Behandlung für bis zu 24 Wochen berichtet. 55 Patient*innen mit chronischer HDV-Infektion wurden nacheinander in eine unverblindete, monozentrische Dosisfindungsstudie der Phase II aufgenommen. Es gab 3 Hauptbehandlungsgruppen: hoch dosiertes LNF (LNF ≥ 75 mg oral zweimal täglich + RTV) (n = 19, 12 Wochen), rein orales niedrig dosiertes LNF (LNF 25 oder 50 mg oral zweimal täglich + RTV) (n = 24, 24 Wochen), und eine Kombination aus niedrig dosiertem LNF mit PEG-IFNα (LNF 25 or 50 mg oral zweimal täglich + RTV + PEG-IFNα) (n = 12, 24 Wochen). Der primäre Endpunkt, Abnahme der HDV-RNA um ≥ 2 log10 verglichen mit dem Ausgangswert oder Abfall der HDV-RNA unter die Nachweisgrenze, wurde bei 46% (6/13) bzw. 89% (8/9) der Patient*innen erreicht, die die rein orale Therapie mit LNF 50 mg zweimal täglich + RTV bzw. die Kombinationstherapien mit LNF (25 oder 50 mg zweimal täglich) + RTV + PEG-IFNα erhielten. Darüber hinaus kam es bei mehreren Patient*innen nach der Behandlung zu vorübergehenden Anstiegen der Alaninaminotransferase, was zu einer HDV-RNA-Negativität und einer Normalisierung der Alaninaminotransferase führte. Gastrointestinale unerwünschte Ereignisse 2. und 3. Grades traten bei 49% (37/76) bzw. 22% (18/81) in der Hochdosis- versus Niedrigdosisgruppe auf.

Lonafarnib (LNF), geboostert mit niedrig dosiertem Ritonavir, ist eine vielversprechende rein orale Therapie deren maximale Wirksamkeit durch die Zugabe von pegyliertem Interferon-alpha erreicht wird. Die ermittelten optimalen Behandlungsschemata unterstützen eine Phase-III-Studie mit LNF zur Behandlung der chronischen Hepatitis-D-Virus-Infektion.

J.S. Glenn, M.D., Ph.D., Professor of Microbiology and Immunology, Division of Gastroenterology and Hepatology, Stanford University School of Medicine, Stanford, CA, USA,
E-Mail: jeffrey.glenn@stanford.edu

DOI: 10.1002/hep.32259

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