Leber und Gallenwege

J Viral Hepat. 2022;29(1):26–34

Factors affecting long-term changes of liver stiffness in direct-acting anti-hepatitis C virus therapy: A multicenter prospective study

Rosato V, Ascione A, Nevola R, Fracanzani AL, Piai G, Messina V, Claar E, Coppola C, Fontanella L, Lombardi R, Staiano L, Valente G, Fascione MC, Giorgione C, Mazzocca A, Galiero R, Perillo P, Marrone A, Sasso FC, Adinolfi LE, Rinaldi L

Faktoren, die langfristige Veränderungen der Lebersteifigkeit bei direkt antiviral wirksamer Hepatitis-C-Virustherapie beeinflussen: eine multizentrische prospektive Studie

Die langfristigen Veränderungen der Lebersteifigkeit (liver stiffness, LS) bei Patient*innen, die nach einer Therapie mit direkt antiviral wirksamen Medikamenten (direct-acting antivirals, DAAs) ein anhaltendes virologisches Ansprechen (sustained virological response, SVR) erreichen, bleiben undefiniert. Daher wurde eine multizentrische prospektive Studie durchgeführt, um diesen Aspekt zu untersuchen. Patient*innen mit Hepatitis-C-Virus (HCV)-Infektion, die mit DAAs behandelt wurden, wurden aus 6 italienischen Zentren rekrutiert und vor der Behandlung (T0) sowie 12 Wochen (SVR12) und 24 Monate (T24) nach Ende der Therapie klinisch und biochemisch sowie mittels Ultraschall und transienter Elastografie untersucht. Von den 516 konsekutiven Patient*innen, die in die Studie aufgenommen wurden, hatten 301 eine Zirrhose. Die LS nahm von T0 bis SVR12 (14,3 vs. 11,1 kPa, p = 0,002) signifikant ab, mit fortschreitender Reduktion bis T24 (8,7 kPa, p < 0,001). Patient*innen mit Steatose und solche, die ein hepatozelluläres Karzinom (HCC) entwickelten, wiesen keine späte Besserung der LS auf. Die multivariate Analyse der Baseline- und Follow-up-Variablen identifizierte die Steatose als den einzigen unabhängigen Prädiktor für das Ausbleiben einer LS-Verbesserung (Odds-Ratio [OR] = 1,802, p = 0,013). Die ROC-Kurvenanalyse der Assoziation von LS mit dem Risiko ein HCC zu entwickeln, zeigte, dass eine LS ≥ 14,0 kPa zum SVR12-Zeitpunkt die höchste Genauigkeit aufwies (Sensitivität 82%, Spezifität 99%; AUC, 0,774). Die multivariate Analyse ergab, dass die LS die einzige Variable war, die unabhängig mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung eines HCC assoziiert war (OR = 6,470, p = 0,035).

Das Erreichen eines anhaltenden virologischen Ansprechens war mit einem fortschreitenden, langfristigen Rückgang der Lebersteifigkeit (LS) verbunden, was neben dem Rückgang der Entzündung auf eine späte Besserung der Leberfibrose hindeutet. Bei Patient*innen mit Fettleber und jenen, die ein hepatozelluläres Karzinom (HCC) entwickelten, wurde keine späte Reduktion der LS beobachtet. Patient*innen mit einem LS-Index ≥ 14 kPa 12 Wochen nach Behandlungsende hatten ein höheres Risiko, ein HCC zu entwickeln.

L. Rinaldi, Department of Advanced Medical and Surgical Sciences, University of Campania „Luigi Vanvitelli”, Neapel, Italien,
E-Mail: luca.rinaldi@unicampania.it

DOI: 10.1111/jvh.13617

Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren:

Schwangerschaftsverlauf bei Autoimmunhepatitis: eine populationsbasierte Studie

Hepatology. 2022;75(1):5–12

Einfluss einer Sarkopenie auf das Überleben bei Patient*innen mit Zirrhose: eine Metaanalyse

J Hepatol. 2022;76(3):588–99

Weitere Artikel zum Thema