Leber und Gallenwege

Hepatology. 2022;75(5):1204–17

Global burden of NAFLD and chronic liver disease among adolescents and young adults

Paik JM, Kabbara K, Eberly KE, Younossi Y, Henry L, Younossi ZM

Globale Belastung durch die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) und chronische Lebererkrankungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Die Ursachen chronischer Lebererkrankungen (CLD, chronic liver disease) bei Erwachsenen haben sich verändert. Es fehlen Daten zu Trends bei Jugendlichen. In dieser Studie wurden die Trends und Veränderungen der globalen Belastung durch CLD bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen anhand von Daten zur globalen Krankheitslast (GBD, global burden of disease) (2009–2019) bestimmt. Die Schätzmethoden der GBD-Studie wurden verwendet, um Prävalenz, Inzidenz und Todesfälle der CLD (21 GBD-Regionen) zu bewerten. Die Berechnung der jährlichen prozentualen Veränderung (APC, annual percent change) erfolgte durch Joinpoint-Regressionsmodellierung. Die Altersgruppen waren 15–19, 20–24 und 25–29 Jahre. Im Jahr 2019 entfielen weltweit 17,2% (0,29 Milliarden) der CLD-Prävalenzfälle, 11,2% (n = 232.072) CLD-Inzidenzfälle und 3,8% (n = 55.515) der CLD-Todesfälle auf die Gruppe der 15- bis 29-Jährigen. Zwischen 2009 und 2019 stieg die CLD-Prävalenzrate jährlich bei den 25–29-Jährigen (APC = +0,41%, p < 0,001); blieb stabil bei den 20–24-Jährigen (APC = +0,02%, p = 0,582); und nahm bei den 15–19-Jährigen ab (APC = -2,13%, p < 0,001). Der Anstieg der CLD-Prävalenz wurde durch den Anteil der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) mitbestimmt (15–19: von 40,8% auf 52,9%, p < 0,001; 20–24: von 57,6% auf 62,7%, p < 0,001; und 25–29: von 66,9% auf 70,1%, p < 0,001). Der Hepatitis-B-Virus (HBV)-Anteil nahm über alle Altersgruppen hinweg ab. Der Trend zur Verschlechterung der NAFLD-Prävalenz (APC ≥ 0%) konnte weltweit beobachtet werden. Die Ge-samt-CLD-Sterblichkeitsrate sank jährlich in allen Altersgruppen, angetrieben durch den Rückgang des HBV-Anteils (im Alter von 15–19 Jahren [von 5,90% auf 5,20%, p < 0,001]; im Alter von 20–24 [von 18,62% auf 16,37%, p < 0,001] und im Alter von 25–29 [von 28,69% auf 25,28%, p < 0,001]). Im Zeitraum zwischen 2015 und 2019 stieg die CLD-Todesrate für das Hepatitis-C-Virus (APC = +1,46%) und NAFLD (APC = +2,26%) an.

In den letzten 10 Jahren haben sich die Ursachen von chronischen Lebererkrankungen (CLD) bei 15- bis 29-Jährigen verschoben: Die Virushepatitis bleibt die häufigste Ursache für CLD-bedingte Todesfälle, aber die globale Belastung durch die Hepati-tis-B-Virus-Inzidenz nimmt ab, während die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung den Hauptgrund für die erhöhte CLD-Inzidenz darstellt.

Z.M. Younossi, M.D., Professor of Medicine, Medical Service Line, Betty and Guy Beatty Center for Integrated Research, Falls Church, VA, USA,
E-Mail: zobair.younossi@inova.org

DOI: 10.1002/hep.32228

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