Leber und Gallenwege
Hepatology. 2023;77(4):1150–63
Global burden of liver cancer in males and females: Changing etiological basis and the growing contribution of NASH
Globale Belastung durch Leberkrebs bei Männern und Frauen: veränderte ätiologische Grundlagen und wachsender Beitrag der nicht-alkoholischen Steatohepatitis
Die Ätiologie von Lebererkrankungen hat sich in den letzten Jahren verändert, die Auswirkungen auf die relative Belastung durch Leberkrebs bei Männern und Frauen sind jedoch unklar. In dieser Studie wurden die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Belastung durch Leberkrebs in 204 Ländern und Territorien von 2010 bis 2019 geschätzt. Hierzu wurden zeitliche Trends bei der Belastung durch Leberkrebs anhand des methodischen Rahmens der 2019 Global Burden of Disease-Studie analysiert. Die jährlichen Häufigkeiten und altersstandardisierten Raten (ASRs) von Leberkrebsinzidenz, Tod und behinderungsbereinigten Lebensjahren (disability-adjusted life-years, DALYs) wurden nach Geschlecht, Land, Region und Ätiologie der Lebererkrankung geschätzt. Im Jahr 2019 betrugen Inzidenz, Todesfälle und DALYs aufgrund von Leberkrebs weltweit 376.483, 333.672 und 9.048.723 bei Männern gegenüber 157.881, 150.904 und 3.479.699 bei Frauen. Von 2010 bis 2019 stiegen die Inzidenz-ASRs bei Männern an, während die Todes- und DALY-ASRs stabil blieben; Inzidenz-, Todes- und DALY-ASRs gingen bei Frauen zurück. Die Todes-ASRs für beide Geschlechter stiegen nur in Amerika an und blieben in den übrigen Regionen stabil oder gingen zurück. Im Jahr 2019 war Hepatitis B die häufigste Ätiologie bei Leberkrebs-bedingtem Tod bei Männern und Hepatitis C bei Frauen. Von 2010 bis 2019 verzeichnete die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) die am schnellsten steigenden Todes-ASRs bei Männern und Frauen. Das Verhältnis der Todes-ASRs von Frauen zu Männern war im Jahr 2019 bei Hepatitis B am niedrigsten (0,2) und bei NASH am höchsten (0,9).
Die Gesamtbelastung durch Leberkrebs ist bei Männern höher, obwohl sich die altersstandardisierten Raten für Inzidenz und Tod durch nicht-alkoholische Steatohepatitis-assoziierten Leberkrebs bei Frauen denen von Männern annähern.
DOI: 10.1002/hep.32758