Ösophagus bis Dünndarm

Gastroenterology. 2023;165(3):564–72.e1

Association of proton-pump inhibitor use with incident dementia and cognitive decline in older adults: A prospective cohort study

Mehta RS, Kochar B, Zhou Z, Broder JC, Chung P, Yang K, Lockery J, Fravel M, Ryan J, Mahady S, Orchard SG, McNeil JJ, Murray A, Woods RL, Ernst ME, Chan AT

Kein Zusammenhang zwischen der Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren und einer Demenz bzw. kognitiven Verschlechterung bei älteren Erwachsenen: eine prospektive Kohortenstudie

Vorangegangene Studien lassen vermuten, dass möglicherweise die Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) mit einem höheren Risiko für das Auftreten einer Demez vergesellschaftet sein könnte. Die Datenqualität dieser Studien war allerdings eingeschränkt, die Therapie wurde nicht vollständig erfasst und andere Einflussgrößen konnten nicht hinreichend ausgeschlossen werden. Zudem wurde das Vorliegen einer Demenz aus Krankenkassendaten geschlossen, sodass auch hier eine Fehlerquelle liegen könnte. Im Rahmen dieser prospektiven Kohortenstudie wurden mögliche Zusammenhänge zwischen der Einnahme von PPI bzw. H2-Histaminrezeptorantagonisten (H2RA) und der Entstehung einer Demenz bzw. kognitiven Verschlechterung untersucht. Hierfür wurde eine Post-hoc-Auswertung der ASPREE-Studie („ASPirin in Reducing Events in the Elderly“) durchgeführt, einer randomisierten Studie mit Aspirin an 18.934 Menschen mit ≥ 65 Jahren in den USA und Australien. Die Einnahme von PPI und H2RA bei Studienbeginn und während der jährlichen Verlaufsvisiten wurde durch Auswertung der dokumentierten Begleitmedikation erfasst. Eine beginnende Demenz wurde nach den DSM4 (Diagnostic and Statistical Manual for Mental Disorders, 4th edition)-Kriterien definiert. Sekundäre Endpunkte umfassten eine kognitive Verschlechterung ohne Demenz (CIND) und Veränderungen der Kognition. Die Einnahme von PPI bei Studienbeginn im Vergleich zur Nichteinnahme war im Verlauf nicht mit einer beginnenden Demenz (multivariable Hazard-Ratio [HR] = 0,88; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,72–1,08), einer CIND (multivariable HR = 1,0; 95% CI: 0,92–1,09) oder mit Veränderungen der Test-Scores für Kognition vergesellschaftet (multivariable B, -0,002; Standardfehler, 0,01; p = 0,85). Auch unter Einnahme von H2RA konnten keine Assoziationen mit sämtlichen kognitiven Endpunkten nachgewiesen werden.

In dieser prospektiven Kohortenstudie an über 18.000 Menschen im Alter von ≥ 65 Jahren konnten keine Zusammenhänge zwischen der Einnahme von Protoneninhibitoren oder H2-Histaminrezeptorantagonisten mit einer beginnenden Demenz oder kognitiven Einschränkungen nachgewiesen werden.

A.T. Chan, M.D., Gastroenterology Unit, Harvard Medical School/Massachusetts General Hospital, Boston, MA, USA, E-Mail: achan@mgh.harvard.edu

DOI: 10.1053/j.gastro.2023.05.052

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