Pankreas
Gastrointest Endosc. 2024;99(2):214–23.e4
Clinical impact of pancreatic steatosis measured by CT on the risk of post-ERCP pancreatitis: A multicenter prospective trial
Klinischer Einfluss der mittels CT gemessenen Pankreassteatose auf das Risiko einer post-ERCP-Pankreatitis: eine multizentrische prospektive Studie
Pankreassteatose (PS) kann ein Risikofaktor für eine akute Pankreatitis sein. Ob es sich auch um einen Risikofaktor für eine post-ERCP-Pankreatitis (PEP) handelt, wurde nicht untersucht. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss von PS auf die PEP-Entwicklung zu bestimmen. An dieser multizentrischen prospektiven Studie nahmen 786 aufeinanderfolgende Patient*innen teil, die sich einer kontrastmittelverstärkten Abdomen-Computertomografie (CT) und anschließenden erstmaligen endoskopischen retrograden Cholangiopankreatikografie (ERCP) unterzogen. PS wurde anhand der Abschwächung des Pankreas auf unverstärkten CT-Bildern bewertet. Das Risiko von PS für die Entwicklung einer PEP wurde mithilfe eines logistischen Regressionsmodells bewertet. Von den 527 in die Studie einbezogenen Patient*innen hatten 157 (29,8%) PS und 370 (70,2%) nicht. 24 Stunden nach der ERCP gab es einen signifikanten Unterschied für eine PEP, die bei 22 Patient*innen (14,0%) in der PS-Gruppe und 23 Patient*innen (6,2%) in der Gruppe ohne PS (NPS) festgestellt wurde (p = 0,017). Diabetes und Bluthochdruck traten in der PS-Gruppe häufiger auf als in der NPS-Gruppe. Es wurden keine Unterschiede in der Dyslipidämie festgestellt. Patient*innen mit PS hatten ein höheres Risiko für die Entwicklung einer PEP als Patient*innen mit NPS (Odds-Ratio = 2,09; 95% Konfidenzintervall: 1,08–4,03). Es wurden keine weiteren Variablen als Risikofaktoren für eine PEP identifiziert.
Pankreassteatose (PS) ist ein wesentlicher Risikofaktor für eine post-ERCP-Pankreatitis, weshalb vorbeugende Maßnahmen in Betracht gezogen werden sollten. Es sind standardisierte Messprotokolle zur Beurteilung der PS mittels Computertomografie erforderlich.