Ösophagus bis Dünndarm
Gastroenterology. 2023;165(1):61–70.e5
Long-term exposure to fine particulate matter and incidence of esophageal cancer: A prospective study of 0.5 million Chinese adults
Langfristige Exposition gegenüber Feinstaub und Inzidenz von Speiseröhrenkrebs: eine prospektive Studie mit 0,5 Millionen chinesischen Erwachsenen
Es gibt nur wenige und nicht eindeutige Belege für den Zusammenhang zwischen langfristiger Feinstaubbelastung (≤ 2,5 μm) (PM2,5) und Speiseröhrenkrebs. Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang von PM2,5 mit dem Speiseröhrenkrebsrisiko zu beurteilen und das Speiseröhrenkrebsrisiko, das auf die PM2,5-Exposition zurückzuführen ist mit anderen etablierten Risikofaktoren zu vergleichen. Diese Studie umfasste 510.125 Teilnehmer*innen ohne Speiseröhrenkrebs zu Studienbeginn aus der China-Kadoorie-Biobank. Ein hochauflösendes (1 × 1 km) satellitengestütztes Modell wurde verwendet, um die PM2,5-Exposition während des Untersuchungszeitraums abzuschätzen. Hazard-Ratios (HRs) und 95%-Konfidenzintervalle [CIs] von PM2,5 mit Speiseröhrenkrebsinzidenz wurden mithilfe des Cox-proportionalen Hazard-Modells geschätzt. Es wurden die der Bevölkerung zuzuschreibenden Anteile für PM2,5 und andere etablierte Risikofaktoren geschätzt. Es gab eine lineare Konzentrations-Reaktions-Beziehung zwischen langfristiger PM2,5-Exposition und Speiseröhrenkrebs. Für jeden Anstieg von PM2,5 um 10 μg/m3 betrug die HR = 1,16 (95% CI: 1,04–1,30) für die Inzidenz von Speiseröhrenkrebs. Verglichen mit dem ersten Quartil der PM2,5-Exposition hatten die Teilnehmer*innen im höchsten Quartil ein 1,32-fach höheres Risiko (HR = 1,32; 95% CI: 1,01–1,72). Das der Bevölkerung zuzuschreibende Risiko aufgrund einer jährlichen durchschnittlichen PM2,5-Konzentration von ≥ 35 μg/m3 betrug 23,3% (95% CI: 6,6–40,0%) und war damit höher als die Risiken, die auf Risikofaktoren des Lebensstils zurückzuführen sind.
Diese große prospektive Kohortenstudie an chinesischen Erwachsenen konnte zeigen, dass eine langfristige Exposition gegenüber PM2,5 mit einem erhöhten Risiko für Speiseröhrenkrebs verbunden ist. Mit strengen Maßnahmen zur Eindämmung der Luftverschmutzung in China ist mit einer deutlichen Verringerung der Krankheitslast durch Speiseröhrenkrebs zu rechnen.