Leber und Gallenwege

J Gastroenterol Hepatol. 2023;38(5):703–9

Role of rifaximin in the management of alcohol-associated hepatitis: A systematic review and meta-analysis

Ahmed Z, Badal J, Nawras M, Battepati D, Farooq U, Arif SF, Lee-Smith W, Aziz M, Iqbal U, Nawaz A, Gangwani MK, Iqbal A, Kobeissy A, Addissie BD, Hassan M, Saab S

Rolle von Rifaximin bei der Behandlung der alkoholassoziierten Hepatitis: eine systematische Übersicht und Metaanalyse

Die alkoholassoziierte Hepatitis (AAH) ist eine akute, entzündliche Lebererkrankung mit hoher kurzfristiger und langfristiger Morbidität und Mortalität. Eine AAH kann zu schwerwiegenden Komplikationen wie Leberversagen, gastrointestinaler Blutung, Sepsis und Entwicklung oder Dekompensation einer Zirrhose führen. Rifaximin ist ein Antibiotikum, welches das übermäßige Wachstum von Bakterien und deren Translokation reduziert und möglicherweise eine Rolle bei der Verringerung systemischer Entzündungen und Infektionen bei Patient*innen mit AAH spielt. Daher erfolgte eine systematische Übersicht und Metaanalyse, um die Rolle von Rifaximin bei der Behandlung der AAH zu bewerten. Eine umfassende Suchstrategie wurde verwendet, um Studien in Embase, Medline (PubMed), Cochrane Library, Web of Science Core Collection oder Google Scholar zu identifizieren, welche die Einschlusskriterien erfüllten. Zu den Ergebnissen von Interesse zählten die Infektionsraten, die 90-Tage-Mortalität und die Gesamtmortalität in der Rifaximin-Gruppe gegenüber der Nicht-Rifaximin-Gruppe. Zur Berechnung der Ergebnisse wurde die Software Open Meta Analyst verwendet. Drei Studien mit insgesamt 162 Patient*innen wurden in die abschließende Metaanalyse einbezogen: 2 randomisierte kontrollierte Studien und 1 Fallkontrollstudie. In der Rifaximin-Gruppe war die Infektionsrate signifikant geringer als in der Nicht-Rifaximin-Gruppe (relatives Risiko [RR] = 0,331, 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,159–0,689, I² = 0%; p = 0,003). Es gab weder einen signifikanten Unterschied in der 90-Tage-Mortalität (RR = 0,743, 95% CI: 0,298–1,850, I² = 24%; p = 0,523) noch in der Gesamtmortalität (RR = 0,624, 95% CI: 0,299–1,3, I² = 7,1%; p = 0,208) zwischen der Rifaximin-Gruppe und der Nicht-Rifaximin-Gruppe.

Die Verwendung von Rifaximin bei der alkoholassoziierten Hepatitis (AAH) ist mit einer geringeren Infektionsrate verbunden. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um festzustellen, ob dieser Effekt bei Patient*innen, die gleichzeitig mit Prednisolon behandelt werden, stärker ausgeprägt ist. Unterschiede in der 90-Tage-Mortalität oder der Gesamtmortalität erreichten keine statistische Signifikanz. Weitere Studien, insbesondere große randomisierte kontrollierte Studien, sind erforderlich, um die Rolle von Rifaximin bei der AAH zu ermitteln, besonders in Kombination mit Prednisolon.

Z. Ahmed, M.D., Department of Internal Medicine, University of Toledo Medical Center, Toledo, OH, USA,
E-Mail: zohaib.ahmed@utoledo.edu

DOI: 10.1111/jgh.16179

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