Ösophagus bis Dünndarm

Gut. 2022;71(2):254–64

Safety and efficacy of hydrothermal duodenal mucosal resurfacing in patients with type 2 diabetes: The randomized, double-blind, sham-controlled, multicenter REVITA-2 feasibility trial

Mingrone G, van Baar ACG, Devière J, Hopkins D, Moura E, Cercato C, Rajagopalan H, Lopez-Talavera JC, White K, Bhambhani V, Costamagna G, Haidry R, Grecco E, Galvao Neto M, Aithal G, Repici A, Hayee B, Haji A, Morris AJ, Bisschops R, Chouhan MD, Sakai NS, Bhatt DL, Sanyal AJ, Bergman JJGHM; Investigators of the REVITA-2 Study

Sicherheit und Wirksamkeit der endoskopischen Thermoablation der Duodenalschleimhaut bei Patient*innen mit Typ-2-Diabetes: die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte, multizentrische REVITA-2-Machbarkeitsstudie

Das sogenannte „Duodenal Mucosal Resurfacing“ (DMR), also die endoskopische Thermoablation der Duodenalschleimhaut, ist ein sicheres, ambulant durchführbares endoskopisches Verfahren. REVITA-2, eine doppelblinde, randomisierte, kontrollierte Überlegenheitsstudie, untersuchte die Sicherheit und Wirksamkeit von DMR unter Verwendung des Einzelkatheter-Revita-Systems (Revita DMR [Katheter und System]) auf Blutzuckerkontrolle und Leberfettgehalt bei Typ-2-Diabetes (T2D). Aus Europa und Brasilien wurden geeignete Patient*innen (Hämoglobin A1c [HbA1c] 59–86 mmol/mol, Body-Mass-Index ≥ 24 und ≤ 40 kg/m², Nüchterninsulin > 48,6 pmol/l, ≥ 1 orales Antidiabetikum) aufgenommen. Primäre Endpunkte der Studie waren Sicherheit, Veränderung des HbA1c gegenüber dem Ausgangswert nach 24 Wochen und die Protonendichte-Fettfraktion in der Leber-Magnetresonanztomografie (MRT-PDFF) nach 12 Wochen. Für die gesamte modifizierte Intention-to-Treat (mITT)-Population (DMR, n = 56; Placebo, n = 52) betrug die mediane (Interquartilenabstand [IQR]) HbA1c-Veränderung 24 Wochen nach DMR -10,4 (18,6) mmol/mol in der DMR-Gruppe versus -7,1 (16,4) mmol/mol in der Placebogruppe (p = 0,147). Bei Patient*innen mit einer MRT-PDFF von > 5% zu Studienbeginn (DMR, n = 48; Placebo, n = 43) betrug die Leberfettveränderung 12 Wochen nach der DMR -5,4 (5,6)% in der DMR-Gruppe versus -2,9 (6,2)% in der Placebogruppe (p = 0,096). Die Ergebnisse aus vorab festgelegten Interaktionstests und der Beurteilung klinischer Parameter zeigten eine Heterogenität zwischen europäischen (DMR, n = 39; Placebo, n = 37) und brasilianischen (DMR, n = 17; Placebo, n = 16) Populationen (p = 0,063); deshalb wurden die Ergebnisse nach Regionen stratifiziert. Bei der europäischen mITT-Population betrug die mediane (IQR) HbA1c-Veränderung 24 Wochen nach DMR -6,6 (17,5) mmol/mol versus -3,3 (10,9) mmol/mol nach Placebobehandlung (p = 0,033); 12 Wochen nach DMR betrug die Leberfettveränderung -5,4 (6,1)% versus -2,2 (4,3)% nach Placebobehandlung (p = 0,035). Brasilianische mITT-Ergebnisse tendierten im Zusammenhang mit einem großen Placeboeffekt zu einem DMR-Nutzen bei HbA1c, aber nicht bei Leberfett. Bei der gesamten Per-Protokoll-Population hatten Patient*innen mit einem hohen Nüchtern-Plasmaglukosewert zu Studienbeginn (≥ 10 mmol/l) eine signifikant stärkere Senkung des HbA1c nach DMR im Vergleich zur Placebobehandlung (p = 0,002). Die meisten Nebenwirkungen waren leicht und vorübergehend.

Die endoskopische Thermoablation der Duodenalschleimhaut ist sicher und übt vorteilhafte krankheitsmodifizierende metabolische Wirkungen bei Typ-2-Diabetes mit oder ohne nicht-alkoholische Lebererkrankung aus, insbesondere bei Patient*innen mit hohem Nüchtern-Plasmaglukosewert.

Prof. Dr. G. Mingrone, Universita Cattolica del Sacro Cuore, Mailand, Italien,
E-Mail: geltrude.mingrone@unicatt.it

DOI: 10.1136/gutjnl-2020-323608

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