Ösophagus bis Dünndarm

Aliment Pharmacol Ther. 2022;55(4):380–8

Systematic review with meta-analysis: The effectiveness of either ustekinumab or vedolizumab in patients with Crohn’s disease refractory to anti-tumor necrosis factor

Parrot L, Dong C, Carbonnel F, Meyer A

Systematischer Review mit Metaanalyse: die Wirksamkeit von entweder Ustekinumab oder Vedolizumab bei Patient*innen mit Morbus Crohn, die gegenüber Tumor-Nekrose-Faktor-Hemmern refraktär sind

Ustekinumab und Vedolizumab werden bei Patient*innen mit Morbus Crohn häufig nach Versagen einer Therapie mit Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-Hemmern eingesetzt. Diese Medikamente wurden bisher in keiner randomisierten kontrollierten Studie miteinander verglichen. Die vorliegende Studie erfolgte nun, um die Wirksamkeit von Ustekinumab und Vedolizumab bei M. Crohn-Patient*innen, die gegenüber TNF-Hemmern refraktär sind, zu vergleichen. Aus PubMed, Embase und der Cochrane Library wurden Studien bis zum 27. März 2021 identifiziert, in denen Ustekinumab und Vedolizumab bei Patient*innen mit M. Crohn, die refraktär auf eine TNF-Hemmer Behandlung waren, verglichen wurden. Die primären Endpunkte waren die klinische Remission und die steroidfreie klinische Remission in den Wochen 14 und 52. Die sekundären Endpunkte waren die biologische Remission und die Therapiepersistenz. Es wurden gepoolte Odds-Ratios (ORs) und 95%-Konfidenzintervalle (CI) mittels einer Random-Effects-Metaanalyse berechnet. Insgesamt wurden 1513 Berichte identifiziert; von diesen wurden 38 Studien auf ihre Eignung geprüft und letztlich wurden 5 Studien eingeschlossen. Alle eingeschlossenen Studien waren von hoher Qualität: 4 waren retrospektiv und 1 prospektiv. Von 1026 Patient*innen erhielten 659 Ustekinumab und 367 Vedolizumab. Zu Woche 14 waren die Raten an klinischer Remission (OR = 1,36, 95% CI: 0,74–2,47; I² = 50%), steroidfreier klinischer Remission (OR = 1,24, 95% CI: 0,79–1,92; I² = 52%) und biologischer Remission (OR = 0,80, 95% CI: 0,50–1,28; I² = 0%) zwischen den beiden Behandlungsoptionen ähnlich. Zu Woche 52 war Ustekinumab mit höheren Raten an klinischer Remission (OR = 1,87, 95% CI: 1,18–2,98; I² = 0%), steroidfreier klinischer Remission (OR = 1,56, 95% CI: 1,23–1,97; I² = 0%), biologischer Remission (OR = 1,86, 95% CI: 1,03–3,37; I² = 29%) und Therapiepersistenz (OR = 2,37, 95% CI: 1,56–3,62; I² = 0%) assoziiert.

Bei Patient*innen mit Morbus Crohn, die gegenüber Tumor-Nekrose-Faktor-Hemmern refraktär sind, sind Ustekinumab und Vedolizumab in der Induktionstherapie ähnlich wirksam. In der Erhaltungstherapie scheint Ustekinumab wirksamer als Vedolizumab zu sein.

Dr. F. Carbonnel, Department of Gastroenterology, CHU Bicêtre, Kremlin Bicêtre, Frankreich,
E-Mail: fcarbonnel7@gmail.com

DOI: 10.1111/apt.16714

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