Leber und Gallenwege

Hepatology. 2022;75(1):104–14

Recovery and outcomes of patients denied early liver transplantation for severe alcohol-associated hepatitis

Musto J, Stanfield D, Ley D, Lucey MR, Eickhoff J, Rice JP

Verläufe von Patient*innen, denen eine frühe Lebertransplantation wegen schwerer alkoholassoziierter Hepatitis verweigert wurde

Die Lebertransplantation (LT) bei alkoholassoziierter Hepatitis (AH) bleibt umstritten, auch weil es zu einer Spontanheilung (spontaneous recovery, SR) kommen kann. Es gibt nur wenige Daten zur SR bei Patient*innen mit schwerer AH, die sich einer LT-Evaluation unterziehen. Der Zweck dieser Studie war es, Faktoren zu bestimmen, die mit SR und Überleben bei Patient*innen mit schwerer AH assoziiert sind, die sich einer LT-Evaluation unterziehen. In dieser retrospektiven Studie wurden Patient*innen mit alkoholischer Lebererkrankung mit einer Abstinenz von < 90 Tagen und einem Model for End-stage Liver Disease (MELD)-Score > 25 analysiert, die sich zwischen 2012 und 2018 an einem singulären Zentrum einer LT-Evaluation unterzogen hatten. 144 Patient*innen (medianes Alter 45,5 Jahre; 68,1% männlich) wurden eingeschlossen. Bei 49 Patient*innen (34%) wurde eine LT durchgeführt und 95 Patient*innen (66%) wurden nicht transplantiert. Von diesen erlebten 34 (23,6%) eine SR. Mit einer SR assoziierte Faktoren waren ein jüngeres Alter (Odds-Ratio [OR] = 0,92; p = 0,004), eine niedrigere International Normalized Ratio (INR, 0,31; p = 0,03) und ein niedrigerer MELD-Spitzenwert (OR = 0,83; p = 0,02). Nur 7 Patient*innen (20,6%) erreichten einen kompensierten Zustand mit einem MELD < 15 ohne Therapie wegen eines Aszites oder einer hepatischen Enzephalopathie. Das Überleben war bei Patient*innen, die sich einer frühen LT unterzogen, im Vergleich zur SR verbessert. Das Überleben war bei SR-Patient*innen nach einem Rückfall in den Alkoholkonsum im Vergleich zu SR-Patient*innen, die abstinent blieben, und LT-Empfänger*innen reduziert. Beim 6-Monats-Überleben nach AH zeigte sich ein Trend zur Assoziation von Alkoholkonsum mit derMortalität (Hazard-Ratio [HR] = 2,05; p = 0,17), aber nur eine LT war mit einem verringerten Mortalitätsrisiko assoziiert (HR = 0,20; p = 0,005).

Die Lebertransplantation (LT) bei alkoholassoziierter Hepatitis (AH) bleibt umstritten, auch weil es zu einer Spontanheilung (spontaneous recovery, SR) kommen kann. Es gibt nur wenige Daten zur SR bei Patient*innen mit schwerer AH, die sich einer LT-Evaluation unterziehen. Der Zweck dieser Studie war es, Faktoren zu bestimmen, die mit SR und Überleben bei Patient*innen mit schwerer AH assoziiert sind, die sich einer LT-Evaluation unterziehen. In dieser retrospektiven Studie wurden Patient*innen mit alkoholischer Lebererkrankung mit einer Abstinenz von < 90 Tagen und einem Model for End-stage Liver Disease (MELD)-Score > 25 analysiert, die sich zwischen 2012 und 2018 an einem singulären Zentrum einer LT-Evaluation unterzogen hatten. 144 Patient*innen (medianes Alter 45,5 Jahre; 68,1% männlich) wurden eingeschlossen. Bei 49 Patient*innen (34%) wurde eine LT durchgeführt und 95 Patient*innen (66%) wurden nicht transplantiert. Von diesen erlebten 34 (23,6%) eine SR. Mit einer SR assoziierte Faktoren waren ein jüngeres Alter (Odds-Ratio [OR] = 0,92; p = 0,004), eine niedrigere International Normalized Ratio (INR, 0,31; p = 0,03) und ein niedrigerer MELD-Spitzenwert (OR = 0,83; p = 0,02). Nur 7 Patient*innen (20,6%) erreichten einen kompensierten Zustand mit einem MELD < 15 ohne Therapie wegen eines Aszites oder einer hepatischen Enzephalopathie. Das Überleben war bei Patient*innen, die sich einer frühen LT unterzogen, im Vergleich zur SR verbessert. Das Überleben war bei SR-Patient*innen nach einem Rückfall in den Alkoholkonsum im Vergleich zu SR-Patient*innen, die abstinent blieben, und LT-Empfänger*innen reduziert. Beim 6-Monats-Überleben nach AH zeigte sich ein Trend zur Assoziation von Alkoholkonsum mit derMortalität (Hazard-Ratio [HR] = 2,05; p = 0,17), aber nur eine LT war mit einem verringerten Mortalitätsrisiko assoziiert (HR = 0,20; p = 0,005).

J.P. Rice, M.D., Department of Medicine, School of Medicine and Public Health, University of Wisconsin, Madison, WI, USA,
E-Mail: jrice@medicine.wisc.edu

DOI: 10.1002/hep.32110

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