Leber und Gallenwege
Dig Liver Dis. 2022;54(4):509–14
Outcome of pregnancy in patients with primary sclerosing cholangitis
Verlauf von Schwangerschaften bei Patientinnen mit primär sklerosierender Cholangitis
Daten zum klinischen Verlauf der primär sklerosierenden Cholangitis (PSC) während der Schwangerschaft sind rar. In dieser Studie wurden die mütterlichen und fetalen Verläufe während der Schwangerschaft bei der PSC bewertet. 104 konsekutive ambulante Patientinnen mit PSC wurden mithilfe eines strukturierten Fragebogens befragt. Die Ergebnisse wurden sowohl vor als auch nach der Diagnose einer PSC bewertet. Insgesamt berichteten 62 Patientinnen (60%) von 126 Schwangerschaften. 44 dieser Schwangerschaften von 25 Patientinnen traten nach der Diagnose einer PSC ein. Es waren 2 (5%) Schwangerschaften im Gange, und unter den abgeschlossenen Schwangerschaften gab es 34 Lebendgeburten (80%), 6 Fehlgeburten (14%), 1 Tot-geburt (2%) und 1 Schwangerschaftsabbruch (2%). Der mediane neonatale APGAR-Score betrug 10, das mediane Körpergewicht 3375 g und die mediane Körperlänge 55 cm. Bei 3 Schwangerschaften kam es zu einem Aufflammen der entzündlichen Dar-merkrankung. Bei 45 Patientinnen traten 82 Schwangerschaften auf, bevor eine PSC diagnostiziert wurde, mit vergleichbaren mütterlichen und fetalen Ergebnissen. Von 42 Schwangerschaften nach PSC-Diagnose wurde in 29 die Ursodesoxycholsäure (UDCA)-Therapie fortgesetzt. Es gab keinen Unterschied in den fetalen Ergebnissen zwischen der UDCA- und der Nicht-UDCA-Gruppe.
Schwangerschaften bei Patientinnen mit primär sklerosierender Cholangitis scheinen gut zu verlaufen, sollten jedoch engma-schig von einem Geburtshelfer/einer Geburtshelferin und einem erfahrenen Hepatologen/einer erfahrenen Hepatologin überwacht werden.