Ösophagus bis Dünndarm

Gastroenterology. 2022;162(2):495–508

Efficacy and safety of mirikizumab in a randomized phase 2 study of patients with Crohn’s disease

Sands BE, Peyrin-Biroulet L, Kierkus J, Higgins PDR, Fischer M, Jairath V, Hirai F, D’Haens G, Belin RM, Miller D, Gomez-Valderas E, Naegeli AN, Tuttle JL, Pollack PF, Sandborn WJ

Wirksamkeit und Sicherheit von Mirikizumab in einer randomisierten Phase-II-Studie bei Patient*innen mit Morbus Crohn

Mirikizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper gegen Interleukin 23p19 mit nachgewiesener Wirksamkeit in der Behandlung von Psoriasis und Colitis ulcerosa. Die Autor*innen untersuchten nun die Sicherheit und Wirksamkeit von Mirikizumab bei Patient*innen mit mittelschwerem bis schwerem Morbus Crohn. Die Patient*innen (n = 191) wurden randomisiert (2:1:1:2) und erhielten alle 4 Wochen entweder Placebo oder 200 mg, 600 mg oder 1000 mg Mirikizumab intravenös (i.v.). Patient*innen, die Mirikizumab erhielten und in Woche 12 eine Verbesserung im Simple Endoscopic Score for Crohn’s Disease (SES-CD) um ≥ 1 Punkt erreichten (re-randomisierte Erhaltungskohorte), wurden re-randomisiert, um ihre Induktions-i.v.-Behandlung fortzusetzen (kombinierte i.v.-Gruppen [i.v.-c]) oder erhielten 300 mg Mirikizumab subkutan (s.c.) alle 4 Wochen. Die nicht-randomisierte Erhaltungskohorte umfasste Patient*innen ohne ein endoskopisches Ansprechen (1000 mg) und Placebopatient*innen (Placebo/1000 mg), die ab Woche 12 1000 mg Mirikizumab i.v. erhielten. Der primäre Endpunkt war die Bewertung der Überlegenheit von Mirikizumab gegenüber Placebo bei der Induktion eines endoskopischen Ansprechens (50% Reduktion gegenüber dem Ausgangswert im SES-CD) in Woche 12. Zu Woche 12 war das endoskopische Ansprechen um das vordefinierte 2-seitige Signifikanzniveau von 0,1 für alle Mirikizumab-Gruppen im Vergleich zu Placebo signifikant höher (200 mg: 25,8%, 8/31, 95% Konfidenzintervall [CI]: 10,4–41,2, p = 0,079; 600 mg: 37,5%, 12/32, 95% CI: 20,7–54,3, p = 0,003; 1000 mg: 43,8%, 28/64, 95% CI: 31,6–55,9, p < 0,001; Placebo: 10,9%, 7/64, 95% CI: 3,3–18,6). Das endoskopische Ansprechen in Woche 52 betrug 58,5% in der i.v.-c-Gruppe (24/41) bzw. 58,7% (27/46) in der s.c.-Gruppe. Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse in den Mirikizumab-Gruppen war ähnlich wie bei Placebo. Bis Woche 52 war die Häufigkeit behandlungsbedingter Nebenwirkungen in allen Gruppen ähnlich. Die Häufigkeit von schweren Nebenwirkungen und Therapieabbrüchen aufgrund von Nebenwirkungen war in der nicht-randomisierten Erhaltungskohorte höher.

Bei Patient*innen mit mittelschwerem bis schwerem Morbus Crohn induzierte Mirikizumab nach 12 Wochen effektiv ein endoskopisches Ansprechen und zeigte eine dauerhafte Wirksamkeit bis Woche 52.

B.E. Sands, M.D., Dr. Henry D. Janowitz, Division of Gastroenterology, Icahn School of Medicine at Mount Sinai, New York, NY, USA,
E-Mail: bruce.sands@mssm.edu

DOI: 10.1053/j.gastro.2021.10.050

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