Ösophagus bis Dünndarm

Dig Dis Sci. 2023;68(5):1966−74

Dual antiplatelet therapy does not increase bleeding risk in percutaneous gastrostomy tube placement: Network meta-analysis

Gangwani MK, Aziz M, Aziz A, Priyanka F, Patel A, Ghaffar U, Weissman S, Asif M, Lee-Smith W, Javaid T, Nawras A, Hart B

Die duale Thrombozyten-Aggregationshemmung erhöht das Blutungsrisiko bei der Platzierung einer perkutanen Gastrostomie nicht: eine Netzwerk-Metaanalyse

Aktuelle Leitlinien empfehlen das Absetzen der dualen Thrombozyten-Aggregationshemmung (DAPT) vor der perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG), um das Blutungsrisiko zu verringern. Ziel dieser Studie war es, das Blutungsrisiko bei Einzel-, Doppel- und keiner Thrombozyten-Aggregationshemmung während der Platzierung einer PEG-Sonde zu vergleichen. Hierzu wurde in PubMed, Embase, Cochrane und Web of Sciences nach Vergleichsstudien gesucht, in denen einzelne Thrombozyten-Aggregationshemmer (Aspirin, Clopidogrel), DAPT (Aspirin und Clopidogrel) und keine Thrombozyten-Aggregationshemmer-Therapie untersucht wurden. Es wurden sowohl direkte als auch Netzwerk-Metaanalysen zum Vergleich dieser Arme durchgeführt. Risikodifferenzen (RDs) mit Konfidenzintervallen (CIs) wurden berechnet. Insgesamt 12 Studien mit 8471 Patient*innen wurden eingeschlossen. In der direkten Metaanalyse wurde kein signifikanter Unterschied zwischen DAPT und Aspirin (RD = 0,001, 95% CI: -0,012–0,014; p = 0,87), Clopidogrel (RD = 0,001, 95% CI: -0,009–0,010; p = 0,92) oder gar keinem Thrombozyten-Aggregationshemmer festgestellt (RD = 0,007, 95% CI: -0,011–0,026; p = 0,44). Die Ergebnisse der Netzwerk-Metaanalyse waren konsistent und es wurde kein Unterschied in den Blutungsraten beim Vergleich von DAPT mit Aspirin (RD = 0,001, 95% CI: -0,007–0,01; p = 0,76), Clopidogrel (RD = 0,001, 95% CI: -0,01–0,011; p = 0,90) und der Gruppe ohne Thrombozyten-Aggregationshemmer festgestellt (RD = 0,002, 95% CI: -0,007–0,012; p = 0,62).

Die Autor*innen folgern, dass es keinen signifikanten Unterschied im Blutungsrisiko zwischen der dualen Thrombozyten-Aggregationshemmung, einer einzelnen Thrombozyten-Aggregationshemmung oder keiner Thrombozyten-Aggregationshemmung auf Bevölkerungsebene bei der Anlage einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie gibt. Auf individueller Ebene sollte das Risiko ischämischer Ereignisse gegen das Blutungsrisiko basierend auf den Umständen und dem Risikoprofil der Patient*innen abgewogen werden. Die Ergebnisse der Studie bieten die Möglichkeit, zusätzliche Daten bereitzustellen, um eine fundierte Entscheidung zwischen Patient*innen und Ärzt*innen zu treffen und klinische Entscheidungen zu treffen, indem individuelle Risiken und Vorteile für eine optimale Versorgung komplexer Patient*innen bewertet werden.

M.K. Gangwani, M.D., Assistant Professor, Department of Medicine, University of Toledo Medical Center, Toledo, OH, USA,
E-Mail: maneshkumar.gangwani@utoledo.edu

DOI: 10.1007/s10620-022-07804-1

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