Ösophagus bis Dünndarm

Gastrointest Endosc. 2023;97(6):1100−8

Cold snare EMR for the removal of large duodenal adenomas

Wang H, Sidhu M, Gupta S, Cronin O, O’Sullivan T, Whitfield A, Burgess NG, Bourke MJ

Kaltschlingen-EMR zur Entfernung großer Duodenaladenome

Große (≥ 15 mm) Duodenaladenome (DA) sind prämaligne und müssen entfernt werden. Konventionelle endoskopische Resektionstechniken werden durch schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SUE), insbesondere postprozedurale Blutungen und Perforationen, beeinträchtigt. Die endoskopische mukosale Resektion (EMR) mittels Kaltschlinge hat im kolorektalen Bereich ein günstiges Nachblutungsprofil gezeigt. In dieser Studie wurde die Technik der Kaltschlingen-EMR (cold snare EMR, CS-EMR) im Vergleich zum neuen Standard der konventionellen EMR mit thermischer Ablation des Postresektionsrandes (EMR-T) zur sicheren und effektiven Entfernung von DA evaluiert. Aufeinanderfolgende Patient*innen wurden in einem einzigen tertiären Zentrum für CS-EMR aufgenommen und prospektiv mit einer zuvor gemeldeten EMR-T-Kohorte aus demselben Zentrum verglichen. Der primäre Endpunkt war die Rate an SUE. Sekundäre Ergebnisse waren verbleibende oder wiederkehrende Adenome bei der ersten Überwachungsendoskopie (SE1) nach 6 Monaten und technischer Erfolg pro Läsion. Zwischen Oktober 2019 und Juli 2022 wurden insgesamt 50 DA ≥ 15 mm mittels CS-EMR entfernt (mittlere Größe, 30 mm [Interquartilenabstand {IQR}, 19–40 mm]; Mittelwert ± Standardabweichung [SD] Patientenalter, 70 ± 9,2 Jahre) im Vergleich zu 54 DA über EMR-T (mittlere Größe, 30 mm [IQR, 19–40 mm]; mittleres Patientenalter, 68 ± 12,2 Jahre). CS-EMR hatte eine signifikant geringere Rate an intraprozeduralen Blutungen (2,0% vs. 37%, p < 0,001) und postprozeduralen Blutungen (4,0% vs. 16,7%, p = 0,036). Zwei Fälle (4,0%) einer sofortigen Perforation traten bei CS-EMR auf; diese wurden sofort erkannt und mit Klammern verschlossen, ohne dass es zu Folgeerscheinungen kam. Die Gesamtzahl der SUE (16,0% vs. 16,7%, p = 1) und der technische Erfolg (100% vs. 100%, p = 1) waren identisch. Das Wiederauftreten bei SE1 war bei CS-EMR signifikant höher (24,4% vs. 2,3%, p = 0,002).

Die endoskopische mukosale Resektion mittels Kaltschlinge (CS-EMR) reduziert intraprozedurale Blutungen und postprozedurale Blutungen. CS-EMR kann jedoch das Risiko einer sofortigen Perforation erhöhen und ist mit einer deutlich höheren Rezidivrate bei der ersten Überwachungsendoskopie verbunden. Zur Optimierung der endoskopischen Resektionstechniken für Duodenaladenome sind weitere technische Verbesserungen erforderlich.

Prof. Dr. M.J. Bourke, Department of Gastroenterology and Hepatology, Westmead Hospital, Sydney, NSW, Australien,
E-Mail: michael@citywestgastro.com.au

DOI: 10.1016/j.gie.2023.01.040

Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren:

Zehntägige duale Therapie mit Vonoprazan und Amoxicillin im Vergleich zu einer Bismut-haltigen Quadrupeltherapie als Erstlinientherapie einer Infektion mit Helicobacter pylori

Am J Gastroenterol. 2023;118(4):627−34

Empirische Rescue-Therapie der Helicobacter-pylori-Infektion in dritter und weiterer Linie: 8-jährige Erfahrung mit 2144 Patient*innen aus dem Europäischen Register für die Behandlung von H. pylori (Hp-EuReg)

Gut. 2023;72:1054−72

Weitere Artikel zum Thema