Ösophagus bis Dünndarm

Inflamm Bowel Dis. 2023;29(3):417−22

Long-term outcomes of the excluded rectum in Crohn’s disease: A multicenter international study

Kassim G, Yzet C, Nair N, Debebe A, Rendon A, Colombel JF, Traboulsi C, Rubin DT, Maroli A, Coppola E, Carvello MM, Ben David N, De Lucia F, Sacchi M, Danese S, Spinelli A, Hirdes MMC, ten Hove J, Oldenburg B, Cholapranee A, Riter M, Lukin D, Scherl E, Eren E, Sultan KS, Axelrad J, Sachar DB

Langfristige Verläufe eines mittels protektiven Stomas ausgeschalteten Rektums bei Morbus Crohn: eine internationale multizentrische Studie

Viele Patient*innen mit M. Crohn und Rektumbefall benötigen irgendwann während ihres Krankheitsverlaufs eine fäkale Diversion. Um die langfristigen Verläufe des ausgeschalteten Rektums nach Diversion zu charakterisieren, wurde eine multizentrische Datenauswertung von klinischen Erfahrungen durchgeführt. Hierfür wurden Akten von Patient*innen mit fäkaler Diversion zwischen 1990 und 2014 ausgewertet, bei denen die Diversion mindestens für 6 Monate bestand und bei denen eine Nachbeobachtungszeit von mindestens 2 Jahren vorlag. Von allen Patient*innen der beteiligten Zentren erfüllten 197 die Einschlusskriterien. 92 von 197 Patient*innen (46,7%) erhielten im Verlauf eine Enddarmentfernung, während 105 (53,3%) am Ende des Beobachtungszeitraums immer noch ihr Stoma hatten. Von diesen 105 Patient*innen erhielten 50 (47,6%) eine Re-Anastomose, während 55 (52,4%) ihr Stoma behielten. Von den Patient*innen mit Re-Anastomose waren lediglich 20 (36,4%) beschwerdefrei, wohingegen 22 (44%) wieder symptomatisch wurden. In der gesamten Kohorte von 197 Patient*innen verloren demnach 149 (75,6%) ihr Rektum oder hatten bei erhaltenem Rektum Beschwerden, wohingegen lediglich 28 (14,2%) bzw. 4 (5,9%) Patient*innen mit perianaler Manifestation eine Re-Anastomose ohne klinische Beschwerden erhielten. Vier Patient*innen entwickelten eine anorektale Dysplasie oder ein Karzinom.

Diese retrospektive multizentrische Kohortenstudie belegt, dass lediglich eine Minderheit mit fäkaler Diversion des Rektums im weiteren Verlauf eine Re-Anastomosierung erhalten kann und danach beschwerdefrei bleibt.

G. Kassim, M.D., Division of Gastroenterology and Hepatology, Mayo Clinic Arizona, Scottsdale, AZ, USA,
E-Mail: gassan.kassim1@gmail.com

DOI: 10.1093/ibd/izac099

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