Ösophagus bis Dünndarm

Gastroenterology. 2023;164(4):567−78.e7

Variation in testing for and incidence of celiac autoimmunity in Canada: A population-based study

King JA, Bakal JA, Li B, Whitten TA, Gidrewicz D, Turner JM, Veldhuyzen van Zanten S, Huynh HQ, Heitman SJ, Aziz Shaheen A, Quan H, Godley J, Underwood FE, Hracs L, Bergman D, Ludvigsson JF, Lebwohl B, Benchimol EI, Williamson T, Kaplan GG

Testunterschiede und Inzidenz der Zöliakie-Autoimmunität in Kanada: eine bevölkerungsbasierte Studie

Die Inzidenz biopsiebestätigter Zöliakie hat zugenommen. Allerdings haben nur wenige Studien die Häufigkeit der Zöliakie-Autoimmunität auf der Grundlage positiver serologischer Ergebnisse untersucht. In einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie wurden von 2012 bis 2020 in Alberta die Tests auf Gewebetransglutaminase-Antikörper (tTG-IgA) bewertet. Nach Ausschluss vorbestätigter Fälle wurde eine Zöliakie-Autoimmunität als das erste positive tTG-IgA-Ergebnis zwischen 2015 und 2020 definiert. Tests und die Inzidenzraten für Zöliakie-Autoimmunität wurden pro 1000 bzw. 100.000 Personenjahre berechnet. Um Unterschiede nach demografischen und regionalen Faktoren zu ermitteln, wurden Inzidenzratenverhältnisse (IRRs) berechnet. Durchschnittliche jährliche prozentuale Veränderungen (average annual percent changes, AAPCs) bewerteten Trends im Zeitverlauf. Die Testrate von tTG-IgA betrug 20,2 pro 1000 Personenjahre und blieb von 2012 bis 2020 stabil (AAPC, 1,2%; 95% Konfidenzintervall [CI]: -0,5–2,9). Bei Frauen (IRR = 1,66; 95% CI: 1,65–1,66), in Ballungsräumen (IRR = 1,39; 95% CI: 1,38–1,40) und in Gebieten mit geringerer sozioökonomischer Benachteiligung (niedrigste im Vergleich zu höchster IRR = 1,24; 95% CI: 1,23–1,25) wurden höhere Testraten ermittelt. Die Inzidenz einer Zöliakie-Autoimmunität betrug 33,8 pro 100.000 Personenjahre und stieg von 2015 bis 2020 an (AAPC, 6,2%; 95% CI: 3,1–9,5). Bei Patient*innen mit tTG-IgA-Ergebnissen, die ≥ 10-fach über der Obergrenze des Normalwerts lagen, betrug die Inzidenz 12,9 pro 100.000 Personenjahre. Die Inzidenz der Zöliakie-Autoimmunität war in Großstädten (IRR = 1,28; 95% CI: 1,21–1,35) und in den am wenigsten sozioökonomisch benachteiligten Gebieten höher (IRR = 1,22; 95% CI: 1,14–1,32).

Die Inzidenz der Zöliakie-Autoimmunität ist trotz stabiler Testraten hoch und nimmt zu. Variationen in den Testmustern können dazu führen, dass die Inzidenz von Zöliakie-Autoimmunität in nicht-städtischen Gebieten und sozioökonomisch benachteiligten Stadtteilen nicht ausreichend erfasst wird.

Prof. Dr. G.G. Kaplan, Division of Gastroenterology and Hepatology, Departments of Medicine and Community Health Sciences, O’Brien Institute for Public Health and Snyder Institute for Chronic Diseases, Cumming School of Medicine, University of Calgary, Calgary, AB, Kanada,
E-Mail: ggkaplan@ucalgary.ca

DOI: 10.1053/j.gastro.2022.12.040

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