Ösophagus bis Dünndarm

United European Gastroenterol J. 2023;11(3):271−81

Comparison of 2 strategies for the management of postoperative recurrence in Crohn’s disease patients with 1 clinical risk factor: A multicenter IG-IBD study

Dragoni G, Castiglione F, Bezzio C, Pugliese D, Spagnuolo R, Viola A, Cocomazzi F, Aratari A, Savarino EV, Balestrieri P, Onali S, Viganò C, Ribaldone DG, Innocenti T, Testa A, Saibeni S, Privitera G, Milla M, Armuzzi A, Fantini MC, Fiorino G

Vergleich zweier Strategien für das Management eines postoperativen Rezidivs bei Morbus-Crohn-Patient*innen mit einem klinischen Risikofaktor: eine multizentrische IG-IBD-Studie

Die Behandlung des postoperativen Rezidivs bei Morbus Crohn nach ileokolonischer Resektion ist ein viel diskutiertes Thema. Eine prophylaktische Immunsuppression nach der Operation wird derzeit bei Vorliegen von mindestens 1 klinischen Risikofaktor empfohlen. Ziel war es, festzustellen, ob eine frühe Immunsuppression bei M. Crohn-Patient*innen mit nur 1 Risikofaktor vermieden und durch Endoskopie gesteuert werden kann. M. Crohn-Patient*innen mit nur 1 Risikofaktor für ein postoperatives Rezidiv, darunter eine vorangegangene Darmresektion, eine ausgedehnte Dünndarmresektion (> 50 cm), eine fistelnde Erkrankung, eine perianale Erkrankung in der Vorgeschichte und aktives Rauchen, wurden retrospektiv in die Studie eingeschlossen. Es wurden 2 Gruppen gebildet, je nachdem, ob die Immunsuppression unmittelbar nach der Operation („Prophylaxe-Gruppe“) oder endoskopisch gesteuert („Endoskopie-gesteuerte Gruppe“) begonnen wurde. Primäre Endpunkte waren die Raten eines endoskopischen Rezidivs (Rutgeerts-Score ≥ i2a) und eines schweren endoskopischen Rezidivs (i4) innerhalb von 12 Monaten nach dem Eingriff. Sekundäre Endpunkte waren die klinischen Rezidivraten 6, 12 und 24 Monate nach dem Eingriff. Insgesamt wurden 195 Patient*innen eingeschlossen, von denen 61 (31,3%) eine Immunprophylaxe erhielten. Es wurden keine Unterschiede zwischen der Immunprophylaxe und dem endoskopischen Ansatz hinsichtlich eines endoskopischen Rezidivs (36,1% bzw. 45,5%, p = 0,10) und eines schweren endoskopischen Rezidivs (9,8% bzw. 15,7%, p = 0,15) bei der ersten endoskopischen Beurteilung festgestellt. Auch die klinischen Rezidivraten unterschieden sich statistisch nicht (p = 0,43, p = 0,09 bzw. p = 0,63 nach 6, 12 bzw. 24 Monaten).

Bei operierten Morbus-Crohn-Patient*innen mit nur 1 Risikofaktor für ein postoperatives Rezidiv verringert eine sofortige Immunprophylaxe nicht die Rate der frühen klinischen und endoskopischen Rezidive. Prospektive Studien sind erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen.

Dr. G. Fiorino, Gastroenterology and Endoscopy, Vita-Salute San Raffaele University, Mailand, Italien,
E-Mail: gionataf@gmail.com

DOI: 10.1002/ueg2.12367

Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren:

Empirische Rescue-Therapie der Helicobacter-pylori-Infektion in dritter und weiterer Linie: 8-jährige Erfahrung mit 2144 Patient*innen aus dem Europäischen Register für die Behandlung von H. pylori (Hp-EuReg)

Gut. 2023;72:1054−72

Zehntägige duale Therapie mit Vonoprazan und Amoxicillin im Vergleich zu einer Bismut-haltigen Quadrupeltherapie als Erstlinientherapie einer Infektion mit Helicobacter pylori

Am J Gastroenterol. 2023;118(4):627−34

Weitere Artikel zum Thema