Ösophagus bis Dünndarm
Gastroenterology. 2023;164(4):642–54
Efficacy and safety of drugs for gastroparesis: Systematic review and network meta-analysis
Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten zur Behandlung einer Gastroparese: systematische Übersicht und Netzwerk-Metaanalyse
Obwohl es mehrere Studien zur medikamentösen Behandlung einer Gastroparese gibt, sind die relative Wirksamkeit und Sicherheit der verwendeten Medikamente unzureichend untersucht. Diese Frage wurde hier durch eine Netzwerk-Metaanalyse von randomisierten kontrollierten Studien untersucht. Anhand einer Literaturrecherche bis September 2022 wurde die Wirksamkeit von Medikamenten anhand der Gesamtsymptome der Gastroparese, individueller Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen oder Völlegefühl und die Therapiesicherheit ausgewertet. Es wurden Ergebnisse herangezogen, die mittels Intention-to-Treat-Methode erhoben worden waren und es wurde das gepoolte relative Risiko (RR) des Nichtansprechens berechnet. Es konnten 29 Studien mit 3772 Patient*innen zur Auswertung herangezogen werden. Im Hinblick auf die Gesamtsymptome belegte der Dopaminantagonist Cleboprid den ersten Platz im Hinblick auf die Wirksamkeit (RR = 0,30; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,16–0,57; p-Score [ein Maß für die Wahrscheinlichkeit, dass das Medikament am besten abschneidet]: 0,99) gefolgt von Domperidon (RR = 0,68; 95% CI: 0,48–0,98; p-Score: 0,76). Kein anderes Medikament schnitt signifikant besser ab als Placebo. Lediglich 2 Wirkstoffklassen zeigten zudem eine signifikante Wirksamkeit, nämlich orale Dopaminantagonisten (RR = 0,58; 95% CI: 0,44–0,77; p-Score 0,96) sowie Tachykinin-1-Antagonisten (RR = 0,69; 95% CI: 0,52–0,93; p-Score 0,83). Bei einzelnen Symptomen war orales Metoclopramid am wirksamsten zur Behandlung von Übelkeit (RR = 0,46; 95% CI: 0,21–1,00; p-Score 0,95), Völlegefühl (RR = 0,67; 95% CI: 0,35–1,28; p-Score: 0,86) und Blähungen (RR = 0,53; 95% CI: 0,30–0,93; p-Score: 0,97). Diese Ergebnisse basierten aber nur auf einer kleinen Studie. Nur die Therapie mit Prucaloprid war im Vergleich zu Placebo mit einem höheren Risiko für Nebenwirkungen assoziiert.
Orale Dopaminantagonisten und Tachykinin-1-Antagonisten waren laut dieser Netzwerk-Metaanalyse zur Behandlung einer Gastroparese wirksamer als Placebo. Allerdings war die Aussagekraft der Evidenz für die meisten Vergleiche nur gering bis moderat, weshalb ein anhaltender Bedarf zur Erforschung weiterer Therapieoptionen besteht.